Kleiner Sonnenröschen-Bläuling

Aricia agestis ([Denis & Schiffermüller], 1775)

Flugzeit Falter:
April bis Oktober
in zwei Generationen
Auftreten Raupe
Mitte Juni bis Anfang Mai
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Echte Bläulinge Unterfamilie Polyommatinae
Tribus Polyommatini
Untertribus Polyommatina
Gattung Aricia
Kleiner Sonnenröschen-Bläuling Aricia agestis

Nahrungspflanzen Raupen

Gelbes Sonnenröschen, Kleiner Storchschnabel und
Reiherschnabel

Lebensraum

warme, sonnige und trockene Gebiete, wie Trockenrasen, 
sonnige Waldränder oder in Sandgruben, aufgelassenen 
Weinbergen, Schotter- und Steingruben, Böschungen und Dämme

Wissenswertes

Trockene oder feuchte, grasige, blumenreiche Magerwiesen auf basischen Böden zählen zu den bevorzugten Lebensräumen von Aricia agestis. Voraussetzung für eine Besiedelung ist, dass die bevorzugten Nahrungspflanzen in genügender Anzahl vorhanden sind. Ferner sollten geschützte Magerwiesen nur einmal im Jahr gemäht und selbstverständlich nicht gedüngt werden. Bei den Männchen und Weibchen dieser Bläulingsart sind die Flügeloberseiten braun, ohne blauen Schimmer. Die Falter sind wenig wählerisch und besuchen zur Nektaraufnahme zahlreiche Pflanzenarten aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien u.a. Goldrute, Gewöhnlicher Hornklee, Acker-Kratzdistel, Feld-Thymian, Dost, Tauben-Skabiose. Sie saugen auch gerne an feuchten Erdstellen. Die nahe verwandte Art Aricia artaxerxes (Großer Sonnenröschen-Bläuling) ist schwierig von agestis zu unterscheiden; hier versagt sogar die Genitaluntersuchung. Die Kenntnis der Verbreitung erlaubt jedoch eine einigermaßen zuverlässige Zuordnung.

Die Eiablage erfolgt einzeln auf der Blattoberseite von sonnig und geschützt stehenden Nahrungspflanzen über vegetationsarmen Bodenstellen. Junge Raupen fressen an den Blattunterseiten, die erwachsenen ganze Blätter. Die Raupen überwintern in beliebigem Stadium und werden (so wie viele Arten) von Ameisen umsorgt. Die Verpuppung findet in der Streuschicht statt. 

 

Namenserklärung

Herkunft: astrarche: 'άστρον Gestirn, άρχω herrsche'

im Englischen: Brown Argus 

weitere Namen: Dunkelbrauner Bläuling, Heidenwiesenbräunling

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.natur-in-nrw.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 338

Höttinger H., Pendl M., Wiemers M., Pospisil A.:
Insekten in Wien - Tagfalter