Hauhechel-Bläuling

Polyommatus icarus (Rottemburg, 1775)

Flugzeit Falter:
Mai bis November
in zwei bis vier Generationen
Auftreten Raupe
Jänner bis Dezember
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Echte Bläulinge Unterfamilie Polyommatinae
Tribus Polyommatini
Untertribus Polyommatina
Gattung Polyommatus
Hauhechel-Bläuling Polyommatus icarus

Nahrungspflanzen Raupen

Hopfenklee, Gewöhnlicher Hornklee, Sichelklee, Kriech-Klee, 
Luzerne, Hufeisenklee, Weiß-Klee, Rot-Klee, Sumpfklee, 
Dorniger Hauhechel, Bunte Kronwicke u.a.

Lebensraum

trockene als auch feuchte Habitate, offene Landschaftsteile
wie ungedüngte, blütenreiche Wiesen, Böschungen, Dämme 
und in der offenen Feldflur, Ruderalflächen, Parkanlagen und Gärten 

Wissenswertes

Die Art besitzt im Unterschied zu ihren meisten Verwandten Eigenschaften, die ihr Überleben auch unter stark veränderten Bedingungen gewährleisten, etwa ihre Ausbreitungsfreudigkeit, die es ihr ermöglicht, rasch neue Gebiete zu erobern. Weiters eine hohe Eiproduktion, eine schnelle Raupenentwicklung und die Fähigkeit, in verschiedenen Stadien zu überwintern. In Österreich ist der Hauhechel-Bläuling der am weitesten verbreitete und häufigste Bläuling. Er ist zwar vor allem im Agrarland stark zurückgegangen, gilt aber immer noch als häufigster Bläuling ohne existenzielle Bedrohung. Die Art zeigt den bei Bläulingen oft in Erscheinung tretenden Sexualdichromatismus. Männchen sind daran zu erkennen, dass die Oberseite ihrer Flügel kräftig blau gefärbt ist, weibliche Individuen sind auf der Oberseite der Flügel braun gefärbt und weisen einen kleinen, individuell unterschiedlich ausgedehnten Blauanteil auf. Die Weibchen leben versteckt und sind am ehesten beim Saugen auf Blüten oder bei der Eiablage zu beobachten. Die Männchen dagegen besetzen Reviere in den Nektarhabitaten und sind dort ständig in Bewegung bei der Suche nach paarungswilligen Weibchen. Die Paarung wird oft im Nektarhabitat beobachtet. Der Hauhechel-Bläuling saugt an vielen Schmetterlingsblütlern, vor allem an Gewöhnlichem Hornklee, Hopfenklee, Luzerne und Weißklee. Hinzu kommen noch Nicht-Fabaceaen wie Feld-Thymian, Dost und Blutweiderich. Abends versammeln sich die Falter mitunter zu sogenannten "Schlafgemeinschaften". 

Die Eier werden von den Weibchen an Pflanzen abgelegt, die den Raupen auch als Nahrung dienen. Die Raupen der Bläulinge ähneln Asseln. Sie sind zunächst transparent, später grünlich und behaart und deshalb auf den Blättern der Nahrungspflanzen nur sehr schwer zu erkennen. Die Verpuppung findet am Boden zwischen Pflanzenresten statt.

 

Namenserklärung

Herkunft: Icarus 'Sohn des Dädalus, dem dieser Flügel machte'
im Englischen: Common Blue
weitere Namen: Gemeiner Bläuling

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
http://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.bund-rlp.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 402

Heiko Bellmann (2009): 
Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer - Franckh-Kosmos, Stuttgart, S. 156