Storchschnabel-Bläuling

Eumedonia eumedon (Esper, [1780])

Flugzeit Falter:
Juni bis August
in einer Generation 
Auftreten Raupe: 
Juli bis Mai
die Art überwintert als Raupe 


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Echte Bläulinge Unterfamilie Polyommatinae
Tribus Polyommatini
Untertribus Polyommatina
Gattung Eumedonia
Storchschnabel-Bläuling Eumedonia eumedon

Nahrungspflanzen Raupen

Blutroter, Sumpf-, Wald- und Wiesen-Storchschnabel

Lebensraum

Feuchtbrachen, feuchte Hochstaudenfluren, an trockenwarmen Säumen von Magerrasen, seltener auf feuchten Fettwiesen

Wissenswertes

Der Storchschnabel-Bläuling besitzt einen auffälligen weißen "Wisch" auf der Hinterflügelunterseite, der von der Flügelmitte bis zu den Randflecken reicht. Bei der ähnlichen Art Polyommatus damon (Großer Esparsetten-Bläuling) reicht der weiße Wisch von der Flügelbasis bis fast zum Flügelrand. Die Flügeloberseiten sind bei beiden Geschlechtern dunkelbraun, die Weibchen haben zusätzlich an den Rändern auf den Innenseiten der Hinterflügel meist kleine, orangefarbene Flecke. Als Verschiedenbiotop-Bewohner ist er an Trockenhängen mit Blut-Storchschnabel, mageren Feuchtbrachen, feuchten Hochstaudenfluren und ungemähten Grabenränder mit Sumpf-Storchschnabel, seltener auch Fettwiesenbrachen mit Wiesen-Storchschnabel, zu finden. Die Falter sind sehr standorttreu und leben zum Teil in großen Stückzahlen gemeinsam auf nur wenigen Quadratmetern um ihre Futterpflanzen herum. Sie saugen bevorzugt an den Blüten des Storchschnabels, verschmähen jedoch auch den Nektar von z.B. Teufelskralle, Wiesen-Platterbse, Vogel-Wicke und Blutweiderich nicht. Die Weibchen leben unauffällig und beginnen nach der Paarung bald mit der Eiablage an der Nahrungspflanze. Die Männchen überfliegen die Storchschnabelbestände auf der Suche nach Weibchen und unterbrechen die Suche hin und wieder, um an den Blüten zu saugen.

Die Weibchen überfliegen zur Eiablage die Storchschnabelbestände, landen auf blühenden Storchschnabel-Pflanzen, prüfen die Blüte und legen dann die Eier einzeln unten am Griffel der Blüte ab. Es werden ausschließlich blühende Pflanzen belegt. Zwischendurch saugen sie an den Blüten, bevor sie das nächste Ei ablegen. Die braune Jungraupe überwintert in der Moos- und Streuschicht. Nach der Überwinterung setzen die Raupen je nach Witterungsverlauf ihre Entwicklung fort. Sie befressen die Blätter, dazu knabbern sie die Stängel an, so dass diese abknicken und die Blattspreite ein welkendes Versteck bildet, in welchem sich die Raupen aufhalten. Hier werden sie oft von Ameisen besucht, die mit ihnen in Symbiose leben. Die Raupen werden selten tagsüber beobachtet. Die Verpuppung findet in der Streuschicht am Boden statt.

 

Namenserklärung

Herkunft: „griechischer Männername, bedeutet guter Beschützer.“
im Englischen: Geranium Argus 
weitere Namen: Schwarzbrauner Bläuling

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.bund-rlp.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1991):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae). Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 349 

Settele, J. et al. (2015):
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 98