Steppen-Gelbling
Colias erate (Esper, 1805) 

Flugzeit Falter:
Ende März bis zum Wintereinbruch
in drei bis vier Generationen
Auftreten Raupe
Jänner bis Dezember 
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Weißlinge Familie Pieridae
Gelblinge Unterfamilie Coliadinae
Gattung Colias
Steppen-Gelbling Colias erate

Nahrungspflanzen Raupen

Luzerne und Bunte Kronwicke

Lebensraum

asiatische Steppen; in Österreich Luzernefelder und trockene Wiesen

Wissenswertes

Beim Steppen-Gelbling handelt es sich um eine Art der asiatischen Steppen, die erst Ende der 1980er Jahre nach Mitteleuropa vorgedrungen ist. Die Art gilt als Binnenwanderer, sie hat aber zudem eine starke Tendenz zur Arealerweiterung und breitete sich bis 2007 in Österreich donauaufwärts nach Westen aus. Danach zog sie sich wieder weitgehend zurück und ist derzeit in Österreich nur mehr sehr vereinzelt anzutreffen. Colias erate tritt in drei verschiedenen Farbvarianten auf, von denen die zitronengelbe die häufigste ist. Diese kann in Europa allenfalls mit der hier extrem seltenen zitronengelben Farbvariante von C. croceus verwechselt werden. Grundsätzlich ist jedoch der Vorderflügel-Apex von Colias erate erkennbar spitzwinkeliger als der der verwandten Arten. Gemeinhin sind die meisten Colias erate auch im Freiland sicher anzusprechen, vorausgesetzt, der Beobachter verfügt über genügend Erfahrung. In der Sonne fliegende zitronengelbe Steppen-Gelblinge fallen stets schon durch ihren grünstichigen, "kalten" Farbton auf.

Die Eiablage erfolgt meistens auf die Blattoberseite von Blättern nahe der Triebspitze oder in diese selbst, in der Regel an junge Triebe von Luzerne auf Feldern, die etwa 1-3 Wochen zuvor gemäht wurden. Auf blühenden Feldern finden dagegen nur Nektaraufnahme und Paarfindung statt. Jürgen Hensle (Lepiforum) schreibt: Wenngleich einzelne Raupen in Diapause gehen können, frisst sie den Winter über doch meist durch. Deshalb hat sie ähnliche Probleme wie die C. croceus-Raupe, den mitteleuropäischen Winter zu überleben. Denn auch wenn die Raupe den Frost überlebt, die Blätter der Luzerne erfrieren im Winter bei stärkerem Frost. Daher verhungern viele Raupen, wenn das Weibchen die Eier an dieser Hauptnahrungspflanze abgelegt hat. Zudem sind alle den Winter hindurch aktive Raupen trocken-warmer Lebensräume bevorzugte Opfer von Spinnen und räuberischen Insekten. Die Falter dieser Arten sind daher im Frühjahr generell sehr viel seltener als im Spätsommer und Herbst.

 

Namenserklärung

Herkunft: „έρατή = die Liebliche.“
im Englischen: Eastern Pale Clouded Yellow 
weitere Namen: Östlicher Gelbling

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
http://www.pyrgus.de

 

Literatur

Settele, J. et al. (2015): 
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 52

Stettmer, Bräu, Gros, Wanninger (2022):
Die Tagfalter Deutschlands und Österreichs. Herausgeber: Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege