Ockerbindiger Samtfalter

Hipparchia semele (Linnaeus, 1758)

Flugzeit Falter:
Juni bis Oktober 
in einer Generation 
Auftreten Raupe
August bis Juni
die Art überwintert als Raupe 


Vorkommen in Österreich


Edelfalter Familie Nymphalidae
Augenfalter Unterfamilie Satyrinae
Tribus Satyrini
Untertribus Satyrina
Eigentliche Waldportiere Gattung Hipparchia
Untergattung Parahipparchia
Ockerbindiger Samtfalter Hipparchia semele

Nahrungspflanzen Raupen

Süßgräser wie Schaf-Schwingel, Silbergras und Aufrechte Trespe

Lebensraum

felsige Trocken- und Halbtrockenrasen, Magerwiesen, 
Sandmagerrasen, Lichtungen oder Schneisen trockener Kiefernwälder

Wissenswertes

Der Ockerbindige Samtfalter wurde 2005 vom BUND NRW Naturschutzstiftung zum Schmetterling des Jahres gekürt. Der Falter hat seinen Namen von der Zeichnung auf den Oberseiten von Vorder- und Hinterflügeln. In diesen Binden sitzen auf dem Vorderflügel zwei schwarze Augenflecken mit auffälligen weißen Kernen, auf dem Hinterflügel findet sich lediglich ein Augenfleck. Der auftretende Sexualdimorphismus spiegelt sich zum einem in dem breiten dunklen Duftschuppenstreifen auf der Vorderflügeloberseite der Männchen wider, der den Weibchen fehlt. Zum anderen ist die orangefarbene Binde auf der Vorderflügelunterseite bei den Weibchen deutlicher ausgeprägt und breiter als bei den Männchen. Die Falter sitzen gerne an Baumstämmen, Zwergsträuchern oder auf Steinen und offenen Bodenstellen, wo sie gut getarnt sind. Vor allem violette Blüten, wie z.B. Heidekraut, Thymian und Tauben-Skabiose werden zur Nektaraufnahme besucht.

Die weißlichen, deutlich gerippten, tonnenförmigen Eier legen die Weibchen einzeln in der Nähe der Wirtspflanzen der Raupen an der Bodenoberfläche oder an abgestorbenen Pflanzenteilen ab. Nach der Überwinterung im 2. Stadium und einer intensiven Wachstumsphase im Frühjahr verpuppen sich die dämmerungs- und nachtaktiven Raupen in einem Kokon unter der Erde. Dazu benötigen sie sandige, trockenwarme Böden ohne dichte Vegetation, möglichst mit offenen Stellen.

 

Namenserklärung

Herkunft: „griechische Tochter des Cadmus, Mutter des Bachus.“ 
im Englischen: Grayling 
weitere Namen: Rostbinde 

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.insekten-sachsen.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1991): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae). Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 19 

Settele, J. et al. (2015): 
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 166