Großes Wiesenvögelchen

Coenonympha tullia (Müller, 1764)

Flugzeit Falter:
Juni bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe
Juli bis Mai
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Edelfalter Familie Nymphalidae
Augenfalter Unterfamilie Satyrinae
Tribus Satyrini
Untertribus Coenonymphina
Gattung Coenonympha
Großes Wiesenvögelchen Coenonympha tullia

Nahrungspflanzen Raupen

Wollgräser, sowie verschiedene Sauergräser wie Seggen und Schnabelried

Lebensraum

nasse, ungedüngte Moorwiesen und -weiden

Wissenswertes

Das Große Wiesenvögelchen ist die größte Art der Gattung Coenonympha. Der Augenfalter gehört neben dem Hochmoor-Bläuling und dem Hochmoor-Perlmuttfalter zu den typischen Moorbewohnern unter unseren Tagschmetterlingen. Die Charakterart nährstoffarmer Feuchtwiesen und Niedermoore sowie Wollgras-Wiesen ist oberseits orangebraun gefärbt. Die Falter tragen in der Regel auf den Vorderflügelunterseiten nahe der Spitze einen kleinen weiß geränderten Augenfleck, der auf der Oberseite meist durchscheint. Oft sind unterseits, zum Vorderrand hin, weitere kleinere Augenflecken ausgebildet. Auf den dunkleren Hinterflügelunterseiten sind ebenso meist mehrere deutliche, weiß geränderte Augenflecken zu erkennen. Ferner ist dort eine weiße unterbrochene Binde erkennbar, die bereits an der Vorderkante der Hinterflügel beginnt. Die Falter sind an ihrem unsteten und eher hüpfenden Flug zu erkennen. Meist ruhen sie jedoch mit zusammengeklappten Flügeln in der Vegetation. Sie verlassen die blütenarmen Moore nur auf kurze Distanz und nutzen benachbarte, blütenreichere Flachmoorbereiche, Feucht- und Nasswiesen aber auch Wegränder zur Nektarsuche. In Mitteleuropa wurde Coenonympha tullia durch den Schwund der Hochmoore (Entwässerung, Abtorfung, Eutrophierung, Aufforstung) bereits sehr stark zurückgedrängt. Auch die noch vorhandenen Populationen erleiden weitere massive Bestandseinbrüche (vermutlich auch durch die Klimaerwärmung).

Über die Raupennahrungspflanzen besteht noch keine endgültige Klarheit. Es wird aber angenommen, dass sie überwiegend an Wollgräsern fressen, wofür der typische Aufenthaltsort der Falter spräche. Als weitere Sauergräser werden Schnabelried und Seggen angegeben. Die relativ großen, gelbgrünen Eier werden an die Gräser geheftet. Die daraus schlüpfenden Raupen sind in Mitteleuropa von Ende Juni bis Anfang Juni des Folgejahres zu finden. Die Art überwintert im dritten bis vierten Raupenstadium. Die Verpuppung erfolgt in einer grünen Stürzpuppe zwischen Mitte Mai und Mitte Juli an Grasstängeln.

 

Namenserklärung

Herkunft: tiphon: „Ungeheuer der griechischen Sage.“ 
im Englischen: Large Heath 
weitere Namen: Moor-Wiesenvögelchen, Großer Heufalter, Moor-Heufalter

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
http://www.pyrgus.de
https://niedersachsen.nabu.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1991): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae). Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 96

Settele, J. et al. (2015): 
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 150