Hochmoor-Perlmuttfalter
Boloria aquilonaris (Stichel, 1908)
Flugzeit Falter:
Juni bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe:
April bis Mitte Juni
die Art überwintert als Jungraupe
Vorkommen in Österreich
Edelfalter Familie Nymphalidae
Passionsblumenfalter Unterfamilie Heliconiinae
Perlmuttfalter Tribus Argynnini
Gattung Boloria
Untergattung Boloria
Hochmoor-Perlmuttfalter Boloria aquilonaris
Nahrungspflanzen Raupen
Wissenswertes
Der Hochmoor-Perlmuttfalter sieht dem Magerrasen-Perlmuttfalter etwas ähnlich, fliegt aber in komplett anderen Lebensräumen und ist etwas größer als dieser. Die Flügeloberseiten sind wie bei den meisten Perlmuttfaltern orangebraun mit einem für jede Art charakteristischen Muster aus schwarzen Flecken und Linien. Charakteristisch ist die Färbung und violette Übergießung der Flügelunterseite. Durch den Lebensraum, die Zeichnung der Flügelunterseite und den eckigen Flügelumriss des Hinterflügels ist eine Verwechslung mit einem anderen Falter kaum möglich. Der Hochmoor-Perlmuttfalter gilt in Europa als sehr seltene Art, u.a. bedingt durch die isolierte Lage seiner Habitate, die zudem selbst äußerst gefährdet sind. Innerhalb des Habitats sind die Lebensräume von Raupe und Imago räumlich getrennt (Mehrbiotopbewohner). Die Raupe lebt im Hochmoorkernbereich monophag an ihrer Futterpflanze, während der Falter die Blüten von an die Hochmoore angrenzenden Wiesen zum Saugen nutzt. Es werden z.B. Blüten von Sumpf-Kratzdistel, Orangerotes Habichtskraut, Arnika und Rotklee besucht.
Die Weibchen legen ihre Eier auf die Blattunterseiten der Raupennahrungspflanze. Die daraus schlüpfenden Jungraupen überwintern, ohne Nahrung aufzunehmen, im Gebirge auch zweimal. Danach sind die Raupen tagaktiv und sitzen frei an der Gewöhnlichen Moosbeere. Sie verraten sich durch ihre teils schnellfüßige Bewegung, wenn sie bei der Suche nach geeigneten Nahrungspflanzen offene, wenig verfilzte Torfmoospolster überlaufen. Gern sitzen sie bei Sonnenschein auf trockenen, niederliegenden Pflanzenteilen. Befressen werden ausschließlich junge, häufig rotverfärbte Triebspitzen und Blätter. Alte, ledrige Blätter des Vorjahres werden hingegen verschmäht. Die Verpuppung erfolgt in einer unscheinbaren bräunlichen Stürzpuppe in der Bodenstreu.
Namenserklärung
Herkunft: „griechischer Frauenname.“
im Englischen: Cranberry Fritillary
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1991):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1: Tagfalter I (Papilionidae, Pieridae, Nymphalidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 452
Settele, J. et al. (2015):
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 116