Rotklee-Bläuling

Cyaniris semiargus (Rottemburg, 1775)

Flugzeit Falter:
Mai bis Oktober
bis zu drei Generationen
Auftreten Raupe
Jänner bis Dezember
die Art überwintert als halberwachsene Raupe


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Echte Bläulinge Unterfamilie Polyommatinae
Tribus Polyommatini
Untertribus Polyommatina
Gattung Cyaniris
Rotklee-Bläuling Cyaniris semiargus

Nahrungspflanzen Raupen

Rotklee, Mittlerer Klee, Blassgelber Klee, Hasen-Klee, 
Esparsette, Tragant

Lebensraum

Waldsäume, Lichtungen, Grünland, Weingärten, Halbtrockenrasen, Magerrasen, Streuobstwiesen und Dämme, blütenreiche, nicht zu nährstoffreiche Mähwiesen und Weiden aller Feuchtegrade

Wissenswertes

Der Rotklee-Bläuling benötigt extensiv genutzte, mesophile Wiesen und Säume mit Vorkommen von Rotklee und Mittlerem Klee. Sein Lebensraum wird hauptsächlich aufgrund Grünlandintensivierungen durch Düngung oder zu häufige Mahd, zu starke Verbuschung durch natürliche Sukzession oder Aufforstung besiedelter Habitate bedroht. Die Falter zeichnen sich durch einen ausgeprägten Sexualdimorphismus aus. Die Flügeloberseite ist beim Männchen dunkel violettblau mit deutlichen dunklen Adern, beim Weibchen ist sie braun. Die Flügelunterseiten sind grau mit weiß umrandeten, schwarzen Punkten. Die Männchen besetzen oft erhöhte Pflanzen als Revieransitz zur Partnerfindung. Auf unterschiedlichen Blüten, wie z.B. Rotklee, Hornklee, Weiß-Klee, Steinklee, Luzerne und Vogel-Wicke kann man die Imagines beim Saugen beobachten. Die männlichen Falter werden auch öfter beim Saugen an feuchter Erde am Boden gesichtet.

Die Weibchen verfügen gemäß Literaturangaben über einen Eivorrat von 100-200 Eiern. Die Eier werden einzeln in die sich gerade öffnenden Blüten oder auf die Blütenknospen von vornehmlich Rotklee abgelegt. Die Raupe lebt zunächst sehr versteckt in der Blüte des Rotklees, danach befrisst sie vor allem die Blütenblätter des Rotklees. Während ihrer Entwicklung legen die Raupen immer wieder kurze oder auch längere Pausen ein. Sie leben oft in Symbiose mit verschiedenen Ameisenarten der Gattung Lasius (Wegameisen). Gegen Ende ihrer Entwicklung verlässt die Raupe die Nahrungspflanze, um sich am Boden zu verpuppen. Sie spinnt sich mit einem Faden an trockene Pflanzenreste in der Streuschicht an und verpuppt sich zu einer Gürtelpuppe.

 

Namenserklärung

Herkunft: von semi 'halb' und argus
im Englischen: Mazarine Blue
weitere Namen: Violetter Waldbläuling 'Cyaniris semiargus'

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
http://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.bund-rlp.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 361