Kreuzdorn-Zipfelfalter

Satyrium spini ([Denis & Schiffermüller], 1775)

Flugzeit Falter:
Juni bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe
April bis Juni
die Art überwintert als Ei


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Zipfelfalter Unterfamilie Theclinae
Tribus Eumaeini
Untertribus Callophryidina
Gattung Satyrium
Kreuzdorn-Zipfelfalter Satyrium spini

Nahrungspflanzen Raupen

Kreuzdorn-Arten wie Purgier Kreuzdorn, Felsen-Kreuzdorn, 
Christusdorn, Gemeiner Kreuzdorn, Immergrüne Kreuzdorn

Lebensraum

trockene bis sehr trockene Biotope, wie Kalkmagerrasen, 
Steinbrüche und Schutthalden aber auch trockene lückige Wälder

Wissenswertes

Von anderen Zipfelfalter-Arten ist Satyrium spini durch den großen blauen Fleck neben dem Zipfel auf der Hinterflügel-Unterseite eindeutig zu unterscheiden. Oberseits sind die Flügel einfarbig braun, das Weibchen hat an den Hinterflügeln zusätzlich kleine, hellorange Analflecken. Der Falter lebt auf steinigem und blütenreichem Buschland in sonnigen Lagen. Das Häufigkeitsmaximum fällt mit der Blüte der Weißen Fetthenne zusammen, worauf die Schmetterlinge oft in Anzahl beieinander saugen. Beliebte Nektarspender sind auch Dost, Thymian und Schafgarbe. Nach 16 Uhr sind die Falter kaum mehr auf Blüten anzutreffen, sie fliegen dann in Baumkronen, um sich auf exponierten Zweigen zu sonnen. Die Art gilt als standorttreu. Durch Lebensraumverlust wie Überbauung, Sukzession und andererseits auch falsche Pflegemaßnahmen mit radikaler Entbuschung, Aufforstungen, Umwandlung lichter Wälder in Monokulturen, Aufgabe traditioneller Niederwaldwirschaft an warmen Hängen, ist Satyrium spini in manchen Gebieten stark gefährdet. Vor allem flächiges Entfernen der Gehölze erfasst auch die kleinen, für diesen Falter bedeutsamen Kreuzdorn-Sträucher. 

Satyrium spini ist leicht als Ei nachzuweisen. Die weiß-gräulichen Eier befinden sich meist zu 3-4 Stück wenige Zentimeter von einer Zweiggabel entfernt an Kreuzdorn (Rhamnus catharticus). Dieser ist selbst im Winter anhand seiner typischen schwarzbraunen Knospen und den kreuzweisen gegenständigen Ästen (Name!) vergleichsweise einfach zu erkennen. Die asselförmigen Raupen 

sitzen, durch die Art der Eiablage bedingt, oft zu mehreren auf den Sträuchern. Die Verpuppung erfolgt meist an Zweigen der Nahrungspflanze.

 

Namenserklärung

Herkunft: Prunus spinosa 'der Schlehdorn'
Im Englischen: Blue-spot Hairstreak
weitere Namen: Schlehen-Zipfelfalter

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 189

Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1987): 
Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Band 1

Heiko Bellmann (2016): 
Der Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Nahrungspflanzen, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart, 144