Kreuzdorn-Zipfelfalter
Satyrium spini ([Denis & Schiffermüller], 1775)
Nahrungspflanzen Raupen
Kreuzdorn-Arten wie Purgier Kreuzdorn, Felsen-Kreuzdorn,
Christusdorn, Gemeiner Kreuzdorn, Immergrüne Kreuzdorn
Wissenswertes
Von anderen Zipfelfalter-Arten ist Satyrium spini durch den großen blauen Fleck neben dem Zipfel auf der Hinterflügel-Unterseite eindeutig zu unterscheiden. Oberseits sind die Flügel einfarbig braun, das Weibchen hat an den Hinterflügeln zusätzlich kleine, hellorange Analflecken. Der Falter lebt auf steinigem und blütenreichem Buschland in sonnigen Lagen. Das Häufigkeitsmaximum fällt mit der Blüte der Weißen Fetthenne zusammen, worauf die Schmetterlinge oft in Anzahl beieinander saugen. Beliebte Nektarspender sind auch Dost, Thymian und Schafgarbe. Nach 16 Uhr sind die Falter kaum mehr auf Blüten anzutreffen, sie fliegen dann in Baumkronen, um sich auf exponierten Zweigen zu sonnen. Die Art gilt als standorttreu. Durch Lebensraumverlust wie Überbauung, Sukzession und andererseits auch falsche Pflegemaßnahmen mit radikaler Entbuschung, Aufforstungen, Umwandlung lichter Wälder in Monokulturen, Aufgabe traditioneller Niederwaldwirschaft an warmen Hängen, ist Satyrium spini in manchen Gebieten stark gefährdet. Vor allem flächiges Entfernen der Gehölze erfasst auch die kleinen, für diesen Falter bedeutsamen Kreuzdorn-Sträucher.
Satyrium spini ist leicht als Ei nachzuweisen. Die weiß-gräulichen Eier befinden sich meist zu 3-4 Stück wenige Zentimeter von einer Zweiggabel entfernt an Kreuzdorn (Rhamnus catharticus). Dieser ist selbst im Winter anhand seiner typischen schwarzbraunen Knospen und den kreuzweisen gegenständigen Ästen (Name!) vergleichsweise einfach zu erkennen. Die asselförmigen Raupen
sitzen, durch die Art der Eiablage bedingt, oft zu mehreren auf den Sträuchern. Die Verpuppung erfolgt meist an Zweigen der Nahrungspflanze.
Namenserklärung
Herkunft: Prunus spinosa 'der Schlehdorn'
Im Englischen: Blue-spot Hairstreak
weitere Namen: Schlehen-Zipfelfalter
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1993):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 189
Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1987):
Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Band 1
Heiko Bellmann (2016):
Der Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Nahrungspflanzen, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart, 144