Himmelblauer Bläuling

Lysandra bellargus (Rottemburg, 1775)

Flugzeit Falter:
Mai bis Oktober
in zwei Generationen
Auftreten Raupe
September bis Mitte Juli
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Echte Bläulinge Unterfamilie Polyommatinae
Tribus Polyommatini
Untertribus Polyommatina
Gattung Polyommatus
Untergattung Lysandra
Himmelblauer Bläuling Polyommatus bellargus

Nahrungspflanzen Raupen

Bunte Kronwicke, Gewöhnlicher Hornklee, Hufeisenklee

Lebensraum

trockene, magere Wiesen mit eingestreuten Sträuchern, 
Böschungen mit lückenhaftem Bewuchs oder Brachen 

Wissenswertes

Durch die leuchtend himmelblaue Oberseite des Männchens mit schwarz-weiß gescheckten Fransen ist die Art eigentlich unverkennbar. Das Weibchen ist allerdings jenem des Silbergrünen Bläulings sehr ähnlich und kann am ehesten durch die gleiche Grundfarbe von Vorder- und Hinterflügelunterseite von ihm unterschieden werden. Gegenüber der blauen Färbung des Männchens fällt die schlichte bräunliche Färbung der Weibchen mit individuell unterschiedlichem Blau-Anteil der Flügeloberseiten kaum auf. In Gegenden, in denen Lysandra bellargus gemeinsam mit Lysandra coridon (Silbergrüner Bläuling) vorkommt, werden immer wieder männliche Falter beobachtet, deren Färbung eine Mittelstellung zwischen L. bellargus und L. coridon einnimmt. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Kreuzung aus L. bellargus und L. coridon. Die Männchen sitzen oft am Boden oder patrouillieren in kleinen Revieren. Die Weibchen leben eher versteckt. Tagsüber nehmen die Falter mit ihrem Saugrüssel Nektar von Blüten tragenden Pflanzen auf, unter anderem saugen sie an Hufeisenklee, Hornklee, Dost und anderen Kleearten. Gegen Abend suchen sie Standorte mit hohem Gras auf und verbringen die Nachtstunden oft auf Halmen sitzend. Auch bei dieser Art sind die Intensivierung der Landwirtschaft oder die völlige Aufgabe der Bewirtschaftung und die Aufforstung auf wenig ertragreichen Grenzertragsflächen als größte Bestandsgefährdungen anzusehen. Die Beibehaltung und die Ausweitung sehr extensiver Bewirtschaftungsformen sind wichtig.

Nach der Paarung werden die weißlichen Eier einzeln auf die Blattoberseite der Wirtspflanze abgelegt. Die Raupen des Himmelblauen Bläulings leben myrmekophil, ab dem zweiten Entwicklungsstadium sondern sie ein honigtauartiges Sekret ab, das die Ameisen aufnehmen. Im Gegenzug schützen die Ameisen die Raupen vor Parasitoiden und Fressfeinden. Die Verpuppung findet in der Streuschicht oder unter Steinen statt.

 

Namenserklärung

Herkunft: bellus hübsch, der Hübsche argus
im Englischen: Adonis Blue 

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
http://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.donauauen.at

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 391

Settele, J. et al. (2015): 
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 102