Silbergrüner Bläuling
Lysandra coridon (Poda, 1761)
Flugzeit Falter:
Juni bis Oktober
in einer Generation
Auftreten Raupe:
April bis Juli
die Art überwintert als Raupe im Ei
Vorkommen in Österreich
Bläulinge Familie Lycaenidae
Echte Bläulinge Unterfamilie Polyommatinae
Tribus Polyommatini
Untertribus Polyommatina
Gattung Polyommatus
Untergattung Lysandra
Silbergrüner Bläuling Polyommatus coridon
Nahrungspflanzen Raupen
Süßholz-Tragant (Bärenschote), Bunte Kronwicke, Gewöhnlicher Hufeisenklee
Wissenswertes
Der Silbergrüne Bläuling ist ein schimmerndes Juwel unserer Tierwelt und kommt nur in geeigneten Lebensräumen vor. Verschwinden sie etwa durch zu starke Bewirtschaftung, so verabschiedet sich als eine der ersten Arten auch dieser Bläuling. Er wurde daher als stark gefährdet eingestuft und vom Naturschutzbund und der Entomologischen Gesellschaft Österreich zum Insekt des Jahres 2015 gekürt. Die Männchen dieser Art sind durch das helle silbrige Blau der Flügeloberseiten sowie den weiß-braun gescheckten Flügelsaum unverwechselbar. Die Weibchen ähneln dem Himmelblauen Bläuling sehr, haben jedoch meist eine heller gefärbte Vorderflügel-Unterseite und eine dunklere Hinterflügelunterseite. In den heißen Mittagsstunden finden sich die Silbergrünen Bläulinge zur Paarung zusammen. Abends versammeln sich die Falter zu sogenannten "Schlafgemeinschaften". Dabei sitzen die Falter kopfunter mit zusammengeklappten Flügeln z. B. an Grashalmen oder an den Dolden der Wilden Möhre, Dost, Flockenblumen, Skabiosen, Hornklee und verschiedene andere Pflanzen werden zur Nektaraufnahme besucht. Die Falter saugen auch an feuchten Bodenstellen.
Das Weibchen legt die Eier einzeln an die Stängelbasis der Wirtspflanze ab, wo sie auch überwintern. Die bunten Raupen fressen nachts und verkriechen sich tagsüber unter den niederliegenden Stängeln ihrer Nahrungspflanze. Hebt man diese ein wenig an, werden sofort Ameisen sichtbar. Die Raupen werden von Gattungen wie Myrmica, Lasius, Formica, Plagiolepis, Tetramorium, Aphaenogaster und Tapinoma besucht. Grund für diese Besuche sind abdominale Drüsen der Bläulingsraupen, die eine zuckerhaltige Lösung absondern. Diese Köstlichkeit nehmen die Ameisen gerne zu sich. Als Gegenleistung werden vermutlich Fraßfeinde der Raupe von den Ameisen abgewehrt. Die Verpuppung erfolgt unter dem Bewuchs am Boden oder unter Steinen.
Namenserklärung
Herkunft: griechischer Hirtenname
im Englischen: Chalk-hill Blue
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.natur-in-nrw.de
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1993):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 384
Heiko Bellmann (2009):
Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer - Franckh-Kosmos, Stuttgart, S. 158