Fetthennen-Bläuling

Scolitantides orion (Pallas, 1771)

Flugzeit Falter:
April bis August
in ein bis zwei Generationen
Auftreten Raupe
Mai bis August
die Art überwintert als Puppe


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Echte Bläulinge Unterfamilie Polyommatinae
Tribus Polyommatini
Untertribus Scolitantidina
Gattung Scolitantides
Fetthennen-Bläuling Scolitantides orion

Nahrungspflanzen Raupen

Große Fetthenne, Weiße Große Fetthenne, Hauswurz,

Weißer Mauerpfeffer und Felsen-Fetthenne

Lebensraum

sonnige Felshänge, Steinbrüche, trockene, vegetationsarme 
Stellen, Magerrasen, Waldränder, Böschungen, Geröllhalden, Weingartenbrachen,  bevorzugt werden Kalkgebiete

Wissenswertes

Der Fetthennen-Bläuling lebt an sehr warmen und felsigen Südhängen von Flusstälern (Primärhabitate). Die Falter besiedeln auch von hohen Trockensteinmauern durchzogene Weinberge und aufgelassene Steinbrüche. Entscheidend ist das Vorkommen der Großen Fetthenne, der Nahrungspflanze der Raupen. Die Falter sind sehr standorttreu. Sie leben in Metapopulationen aus kleinen, nahe beieinander liegenden, klar abgrenzbaren Einzelhabitaten. Zwischen diesen findet aber ein Austausch statt, der es ermöglicht, dass verlorene Habitate immer wieder neu besiedelt werden können. Die Art ist überall stark bedroht aufgrund von Sukzession und Aufforstung, Intensivierung, Gesteinsabbau, Überbauung und Tourismus. In warmen Jahren erscheinen die ersten Falter (Männchen) bereits Anfang April. Sie werden an vielen unterschiedlichen Pflanzen beim Saugen beobachtet. Das sind beispielsweise Storchschnabel, Hopfenklee, Fetthenne, Margerite, Löwenzahn und Dost. Die Männchen besetzen Reviere neben Wegen auf erhöhten Pflanzenteilen (Grashalme und Ähren, Brombeerzweige und Blätter, Wegerich-Blütenstände, etc.). Von den Sitzwarten aus wird dann jedes vorbeifliegende Objekt angeflogen und verfolgt. Die Weibchen sitzen oft am Boden und wirken träge. Ansonsten saugen sie bzw. sind sie mit der Eiablage beschäftigt. Stöbert ein Männchen ein Weibchen kurz nach dessen Schlüpfen auf, so kommt es nach einer kurzen Balz schnell zur Paarung. 

Die Eiablage erfolgt meist einzeln an Blättern, Stängeln und Blütenständen der Großen Fetthenne. Die Raupen verlassen die Eihülle, ohne diese aufzufressen. Sie werden ständig von Ameisen umsorgt, dadurch sind sie im Freiland leichter zu finden. Sie minieren anfangs in den Blättern, Stängeln oder Triebspitzen, später halten sie sich auf den Blattunterseiten auf. Die Verpuppung erfolgt am Boden unter Steinen, Moos oder Laub. 

 

Namenserklärung

Herkunft: mythischer Jäger mit Pantherfell, wegen der gefleckten Unterseiten
im Englischen: Chequered Blue

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
http://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.bund-rlp.de

 

Literatur

Höttinger H., Pendl M., Wiemers M., Pospisil A.: 
Insekten in Wien - Tagfalter 

Settele, J. et al. (2015): 
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 88