Großer Kohlweißling
Pieris brassicae (Linnaeus, 1758)
Flugzeit Falter:
April bis Oktober
in bis zu drei Generationen
Auftreten Raupe:
Juni bis Oktober
bei milden Temperaturen überwintern die Raupen
Vorkommen in Österreich
Weißlinge Familie Pieridae
Echte Weißlinge Unterfamilie Pierinae
Tribus Pierini
Untertribus Pierina
Gattung Pieris
Großer Kohlweißling Pieris brassicae
Nahrungspflanzen Raupen
Gemüsekohl, Raps, Kapuzinerkresse, Kren (Rettich)
Wissenswertes
Früher war der Große Kohlweißling ein gefürchteter Schädling. In den letzten Jahrzehnten sind allerdings weder Massenvermehrungen und Massenzüge noch ein schädliches Auftreten an Kohlkulturen in Mitteleuropa bekannt geworden. Ursprünglich besiedelte der Falter die Küstenbereiche mit den dort vorkommenden wilden Kohlarten. Heute ist der Falter ein Kulturfolger. Ungespritzte Kohlfelder oder klassische Bauerngärten mit Kohl sind die idealen Reproduktionslebensräume. Er kommt aber überall im Offenland vor und stellt nur geringe Ansprüche an seinen Lebensraum. Da die Falter sehr gute Flieger (Binnenwanderer) sind, dringen sie schnell in noch unbesiedelte Lebensräume vor. Oft sind sie in naturnahen blütenreichen Flächen mit Wald- oder Heckennähe zu finden. Unklar ist, ob es sich dabei nur um Nektarhabitate handelt, oder ob auch hier eine Reproduktion an Wildpflanzen stattfindet.
Die gelben Eier werden meist in Gruppen an den Blättern, meist auf der Blattunterseite, der Nahrungspflanzen abgelegt. Die zunächst zusammenlebenden Jungraupen werden auch als "Raupenspiegel" bezeichnet. Sie können sich in diesen Ansammlungen sicher fühlen, denn ihre gelblich-schwarze Färbung ist ein Warnsignal, das Fressfeinde verstehen. Die Raupen des Großen Kohlweißlings nehmen aus ihren Wirtspflanzen Schwefelverbindungen (Isothiocyanate) auf, die sie selbst zur chemischen Feindabwehr nutzen. Gegen Ende der Raupenzeit verlassen die Raupen ihre Fraßpflanze und suchen sich einen trockenen, nicht zu hellen Platz. Im Gartenbereich werden die Gürtelpuppen immer wieder an Mauern, Hauswänden und unter Fensterbrüstungen gefunden.
Namenserklärung
Herkunft: brassica = Kohl, Name der Hauptnahrungspflanze
im Englischen: Large White
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.natur-in-nrw.de
https://www.bund-rlp.de
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1993):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1: Tagfalter I (Papilionidae, Pieridae, Nymphalidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 288
Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1987): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 1 S. 148-149