Segelfalter

Iphiclides podalirius (Linnaeus, 1758)

Flugzeit Falter:
März bis November
in bis zu drei Generationen
Auftreten Raupe
Mai bis September
die Art überwintert als Gürtelpuppe


Vorkommen in Österreich


Ritterfalter Familie Papilionidae
Schwalbenschwänze Unterfamilie Papilioninae
Tribus Leptocircini
Eigentliche Segelfalter Gattung Iphiclides
Segelfalter Iphiclides podalirius

Nahrungspflanzen Raupen

Schlehe, Weißdorn, Zwetschge, Krieche, Weichsel und viele weitere Strauch- und Baumarten (Obstgehölze) aus der Familie der Rosengewächse

Lebensraum

warme, trockene Lebensräume  der offenen Landschaft, 
verbuschte Trockenrasen und Magerwiesen, felsige Hänge, Steinbrüche, aufgelassene Weingärten, Waldränder, Heckenzeilen, Gebüsche, als wanderfreudige Art aber auch abseits davon, z.B. im Siedlungsgebiet

Wissenswertes

Der elegante Falter fällt mit seinem segelnden Flugstil und dem verlängerten Hinterflügelfortsatz mit bläulichen Punkten sofort auf. Unter Ausnutzung der Thermik segeln die Wanderfalter oft mehrere Minuten ohne Flügelschlag in der Luft, daher auch der Name. Wie auch der Schwalbenschwanz nutzt der Segelfalter die Gipfelbalz (hilltopping) zur Partnerfindung. Männchen besetzen Erhebungen in der Landschaft, wo sie Territorialverhalten zeigen. Frisch geschlüpfte Weibchen folgen zu den erhöhten Rendezvousplätzen, um sich begatten zu lassen. Die Falter saugen vorwiegend an violettblauen Blüten wie z.B. Gewöhnliche Nachtviole, Schmetterlingsflieder, Grasnelke, Natternkopf oder Lavendel

Die gelblich weißen Eier legt das Weibchen einzeln meist auf die Blätter von verkrüppelten, niedrigen Sträuchern der Wirtspflanze. Durch die Ablage in kleinen Einheiten fressen auch nur wenige Raupen an einer Wirtspflanze, dadurch hält sich das Fraßausmaß in Grenzen. In den warmen Sommern der letzten Jahre wurde in Mitteleuropa verstärkt beobachtet, dass die Eiablage, wie in Südeuropa allgemein üblich, auch an Obstbäumen wie Zwetschgen oder Pfirsich stattfinden kann. Möglicherweise ist diese Verhaltensänderung Grund für die seit einigen Jahren zu beobachtende Wiederausbreitung der Art in West- und Mitteleuropa, denn Obstbäume gibt es viel zahlreicher und verbreiteter als Krüppelschlehen. Die Raupe reagiert bei Störungen und Berührungen mit ruckartigen Bewegungen. Zur Feindabschreckung kann sie die orange Nackengabel (Osmaterium) ausstülpen, zusätzlich strömt dabei ein übler Geruch aus. Die Gürtelpuppe überwintert angeheftet an einem Zweig.

 

Namenserklärung

Herkunft: Podaleirios, Arzt im Trojanischen Krieg
im Englischen: Scarce Swallowtail

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.donauauen.at

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1: Tagfalter I (Papilionidae, Pieridae, Nymphalidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 222

Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1987): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 1 S. 134-135