Schwarzer Apollo

Parnassius mnemosyne (Linnaeus, 1758)

Flugzeit Falter:
Mai bis Juli
in einer Generation
Auftreten Raupe
März bis Anfang Juli
die Art überwintert als fertigentwickelte Raupe im Ei


Vorkommen in Österreich


Ritterfalter Familie Papilionidae
Apollofalter & Osterluzeifalter Unterfamilie Parnassiinae
Tribus Parnassiini
Echte Apollofalter Gattung Parnassius
Schwarzer Apollo Parnassius mnemosyne

Nahrungspflanzen Raupen

Hohler Lerchensporn, Mittlerer Lerchensporn, Fester Lerchensporn

Lebensraum

extensiv bewirtschaftete, blütenreiche Frisch- und Feuchtwiesen umschlossen von Waldflächen mit Vorkommen der Nahrungspflanze, Waldlichtungen, Waldsäume, Mischwälder aber auch Hochstaudenfluren, Heckenlandschaften, usw. 

Wissenswertes

Der Schwarze Apollo ist einer der größten und auffälligsten heimischen Schmetterlinge. Er lebt nur an Waldrändern und Heckensäumen, sowie im Bereich von Baumbeständen, die so licht sind, dass die Sonne die meiste Zeit des Tages den Boden erreicht und die dort lebenden Raupen erwärmt. In den Alpen findet man ihn außerdem auf verbuschenden Wiesen, Weiden und Alpendostfluren. Aber auch die Falter sind sehr sonnenhungrig, sobald sich eine Wolke vor die Sonne schiebt, setzen sie sich hin. Sie benötigen viel Nahrung, die sie von einer Vielzahl verschiedener Blütenpflanzen sammeln. Die weitaus aktiveren Männchen fliegen meist niedrig über der Pflanzendecke, um ruhende, frisch geschlüpfte und damit unbegattete Weibchen oder Nektarpflanzen zu finden. Das Männchen fertigt beim Weibchen unterhalb des Körpers nach der Begattung eine sogenannte Sphragis aus Chitin an, um so eine weitere Begattung zu verhindern.

Nach der Begattung beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Sie landen dazu recht abrupt in niedrigen Schichten der Pflanzendecke und kriechen nach unten oder lassen sich regelrecht zu Boden fallen, wo sie oft herumkriechen, um die Eier an geeigneten Stellen abzulegen. Die Raupen sind auf den Lerchensporn spezialisiert. Diese Pflanze stellt ihre einzige Nahrung dar. Obwohl die Pflanze zur Flugzeit der Falter schon vertrocknet ist, finden die Weibchen die den Raupen später zusagenden Stellen und legen dort ihre Eier ab. Das Ei wird bodennah an dürre Pflanzenteile wie Grashalme, Holz, Steine, etc. abgelegt. Die Eier werden meist einzeln, manchmal auch in leinen Gruppen abgelegt. Die Überwinterung erfolgt im Ei, wobei die Raupe bereits voll entwickelt ist. Sie schlüpft im Frühjahr bei Austrieb des Lerchensporns, meist im März. Die tagaktiven Raupen sind schwer zu finden, da sie nur zur Nahrungsaufnahme bei Sonnenschein an den Nahrungspflanzen hinaufsteigen. Ansonsten sonnen sie sich ausgiebig, bevorzugt auf Steinen und letztjährigen, trockenen Laubblättern. Wenn es ihnen zu heiß wird oder es bewölkt und regnerisch ist, verkriechen sie sich in der Streu, unter Wurzeln oder Steinen. Die Entwicklung der Raupen verläuft wegen der kurzzeitigen Verfügbarkeit der Nahrungspflanzen außerordentlich schnell und schon nach drei Häutungen erfolgt die bodennahe Verpuppung in einem dichten, fest gesponnenen Kokon unter dürrem Laub.

Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang IV (streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse)

Geschützt n. d. schweizerischen Verordnung über den Natur- u. Heimatschutz Art. 20 Abs. 2, Anhang 3

 

Namenserklärung

Herkunft: Mnemosyne, Mutter der Musen
im Englischen: Clouded Apollo 

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.bfn.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1: Tagfalter I (Papilionidae, Pieridae, Nymphalidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 208

Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1987): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 1 S. 129-130