Schwarzfleckiger Ameisen-Bläuling

Phengaris arion (Linnaeus, 1758)

Flugzeit Falter:
Mai bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe
Juli bis Mai
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Echte Bläulinge Unterfamilie Polyommatinae
Tribus Polyommatini
Untertribus Scolitantidina
Ameisenbläulinge Gattung Phengaris
Quendel-Ameisenbläuling Phengaris arion

Nahrungspflanzen Raupen

Thymian, Oregano

Lebensraum

Kalkmagerrasen, Steinbrüche, felsige Böschungen, beweidete Hänge, Trocken- und Halbtrockenrasen mit offenen 
Bodenstellen für deren Wirtsameisen und Keimung der Raupennahrungspflanzen

Wissenswertes

Der Schwarzfleckige Ameisenbläuling ist einer der größten mitteleuropäischen Bläulinge. Die Flügeloberseiten sind mattblau und haben einen dunkelbraunen Rand, der bei den Weibchen wesentlich breiter ist. Am Ende der Vorderflügelmitte befinden sich ein schwarzer Fleck und eine Reihe länglicher, dunkler Flecke. Die Unterseiten sind hellgrau mit großen schwarzen Flecken. Phengaris arion besiedelt trockene und warme Standorte, die einen kurzen Rasen und eine reichlich mit Lücken versehene Vegetationsstruktur aufweisen sollten. Das Vorkommen der Art ist vom Vorhandensein seiner Eiablage- und Raupennahrungspflanzen (Thymian oder Dost) und seiner Wirtsameise, meist der Knotenameise Myrmica sabuleti abhängig. Die für die Erhaltung des Lebensraums notwendigen landwirtschaftlichen Nutzungen (Beweidung, Mahd) müssen während der Wachstumsperiode durchgeführt werden, um eine schleichende Nährstoffanreicherung und eine Verdichtung der Pflanzendecke zu vermeiden. Die Falter treffen sich oft in Geländemulden, wo dann die Paarungen stattfinden.

Die Weibchen legen ihre Eier einzeln an noch nicht geöffnete Knospen der Raupennahrungspflanzen ab. Nach etwa einer Woche schlüpft die Raupe und ernährt sich von den Blüten und Samen der Nahrungspflanze. Die Raupen täuschen die Ameisen durch Duftstoffe bzw. Sekrete und werden so in die Ameisennester getragen. Dort ernähren sie sich von Eiern, Larven und Vorpuppen der Ameisen. Pro Ameisennest kann nur eine Raupe aufwachsen, da ihr Nahrungsbedarf sehr groß ist. Im Frühsommer des nächsten Jahres verpuppt sich die Raupe und nach einer mehrwöchigen Puppenruhe schlüpfen die Falter.

Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang IV (streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse)

Geschützt n. d. schweizerischen Verordnung über den Natur- u. Heimatschutz Art. 20 Abs. 2, Anhang 3

 

Namenserklärung

Herkunft: griechischer Zitherspieler
im Englischen: Large Blue
weitere Namen: Quendel-Ameisenbläuling

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.bfn.de
https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 296