Brauner Eichen-Zipfelfalter

Satyrium ilicis (Esper, [1779])

Flugzeit Falter:

von Juni bis Mitte August
in einer Generation 

Auftreten Raupe
April bis Mitte Juni
die Art überwintert als Ei 


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Zipfelfalter Unterfamilie Theclinae
Tribus Eumaeini
Untertribus Callophryidina
Gattung Satyrium
Brauner Eichen-Zipfelfalter Satyrium ilicis

Nahrungspflanzen Raupen

diverse Eichen-Arten

Lebensraum

lichte, warme Wälder, Lichtungen, Kahlschläge, Waldränder, Windwurfflächen

Wissenswertes

Der Braune Eichen-Zipfelfalter verfügt nicht über Silberflecken auf der Flügelunterseite. Dies unterscheidet ihn von den meisten anderen Zipfelfaltern, ähnlich ist der Ulmen-Zipfelfalter, der allerdings eine w-förmige Zeichnung auf der Hinterflügelunterseite besitzt. Er ist ein typischer und versteckt lebender Bewohner größerer Waldgebiete des Hügellandes. Von hoher Bedeutung sind kleine Lichtungen. Nördlich der Alpen ist Satyrium ilicis stark bedroht aufgrund von Veränderungen in der Waldstruktur. Ursächlich sind Dunkelwaldwirtschaft, Aufgabe von traditionellen Waldnutzungsformen sowie die in den letzten Jahren katastrophale Ausmaße annehmende Eutrophierung und Uniformierung der Landschaft. Die Wahl der zur Nektaraufnahme genutzten Pflanzen wird stark vom jeweiligen Angebot bestimmt. Häufig frequentierte Pflanzen bilden blühende Brombeergestrüppe. Daneben werden meist weiß blühende Korbblütler, Liguster- und Zwergholundergebüsche zur Nahrungsaufnahme genutzt. Die Nektarplätze dienen auch der Geschlechterfindung. 

Nach erfolgter Kopula suchen die Weibchen zur Eiablage geeignete Eichen auf. Das Eiablageverhalten von Satyrium ilicis war lange weitgehend unbekannt. Die Eipositionierung erfolgt an der Stammbasis junger Eichen unmittelbar über dem Boden. Das Ei überwintert, wobei die Raupe innerhalb der Schale bereits entwickelt ist. Die Raupe schlüpft meist im April und lebt an den austreibenden Knospen und später am frischen Laub. Sie ernährt sich bis zur Verpuppung von jungen Eichenblättern, an denen sie ab den späteren Stadien ein charakteristisches Fraßbild erzeugt. Hierbei wird die Blattmittelrippe angenagt, sodass der vordere Blattteil, an dem der anschließende Fraß erfolgt, zu welken beginnt. Bereits die jüngeren Raupenstadien werden regelmäßig von Ameisen begleitet, von diesen mit den Fühlern „betrillert“ und „gemolken“ (Aufnahme eines zuckerhaltigen, von der Raupe abgegebenen Sekrets). Die Puppe ist mit einem Gürtelfaden in der Streuschicht festgesponnen. Sie entlässt den Falter im Frühsommer nach rund zweiwöchiger Ruhezeit. 

 

Namenserklärung

Herkunft: „Ilex die Steineiche.“
im Englischen: Ilex Hairstreak 
weitere Namen: Kleiner Eichen-Zipfelfalter

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://wnsinfo.fva-bw.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1991): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae). Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 179

Settele, J. et al. (2015):
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 74