Kleiner Raufußspinner

Clostera pigra (Hufnagel, 1766)

Flugzeit Falter:
Mai bis August
in zwei Generationen
Auftreten Raupe:
Juni bis Anfang Oktober
die Art überwintert als Puppe


Vorkommen in Österreich


Zahnspinner Familie Notodontidae
Unterfamilie Pygaerinae
Gattung Clostera
Kleiner Raufußspinner Clostera pigra

Nahrungspflanzen Raupen

Pappel, Weide

Lebensraum

Feuchtgebiete, Auenwälder, Lichtungen, Heiden, Steinbrüche, auch in Parkanlagen und Gärten (Kulturfolger)

Wissenswertes

Clostera pigra ist in ganz Europa, in der Türkei und in den gemäßigten Zonen Asiens beheimatet und nur wenig anspruchsvoll, was den Lebensraum betrifft. Man findet die Art in allen Biotopen mit Laubgehölzen wie beispielsweise Lichtungen, Kahlschlägen, Busch-und Heckenlandschaften, Parks und Gärten. Die Falter fliegen in zwei Generationen von April bis Juni und von Juli bis August. Sie sind nachtaktiv und fliegen häufig künstliche Lichtquellen an. Bei Störung reagieren sie mit einem Totstellreflex, indem sie sich fallen lassen und mehrere Sekunden seitlich liegend verharren. Die Vorderflügel sind violettgrau, bräunlich gefleckt und besitzen eine eingestreute weiße Beschuppung. Vier dünne weiße Querlinien bilden ein charakteristisches Netzmuster. Am Vorderrand befindet sich im äußeren Drittel ein mehr oder weniger breiter, rostroter Dreiecksfleck, der innen von einer markanten weißen Linie begrenzt wird.

 

Die Eiablage erfolgt an der Unterseite der Blätter. Die Raupen sind nachtaktiv und fertigen sich tagsüber ein „Gehäuse“ aus entweder zwei zusammengesponnen Blättern oder bei breitblättrigen Pflanzen aus einem Blatt, das in der Längsachse zu einer Tüte zusammengerollt wird, an. Die Raupen besitzen große Ähnlichkeit zu den Raupen von Clostera curtula und lassen sich nur schwer unterscheiden. In der Regel besitzen die ausgewachsenen Raupen von C.pigra  größere dunkle Rückenflecken, die fallweise in der Mitte eingeschnürt oder in zwei Einzelwarzen  geteilt sind. Bei C.curtula ist diese dunkle Erhebung kreisrund. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal kann auch die Nahrungspflanze sein, C.pigra frisst in der Regel an Weiden, C.curtula an Espen. Zur sicheren Unterscheidung kann eine Aufzucht zum Falter erforderlich sein. Die Verpuppung erfolgt in einem lockeren und durchscheinenden Gespinst zwischen den Blättern.

 

Namenserklärung

Herkunft: „piger träge, faul.“; vermutlich auf die tagsüber unbeweglich mit erhobenen Hinterleib sitzenden Falter bezogen
im Englischen: Small Chocolate-tip
weitere Namen: Espenspinner

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki

http://www.pyrgus.de
https://www.euroleps.ch

https://www.ukmoths.org.uk

 

Literatur

Pro Natura (Hrsg.) (2000): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3 511

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):

Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark, 343

Ebert, G. (Hrsg.) (1994):

Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4: Nachtfalter II - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 383