Wiesenrauten-Kapselspanner

Gagitodes sagittata (Fabricius, 1787)

Flugzeit Falter:
Juli bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe
Mitte Juli bis September
die Art überwintert als Puppe

(oft bis zu zweimal)


Vorkommen in Österreich


Spanner Familie Geometridae

Unterfamilie Larentiinae

Tribus Perizomini

Gattung Gagitodes

Wiesenrauten-Kapselspanner Gagitodes sagittata

Nahrungspflanzen Raupen

Wiesenraute (an Blüten und Samen)

Lebensraum

Waldwiesen, Ufergebiete, Moorwiesen, Bruchwaldränder
mit Vorkommen der Raupen-Nahrungspflanze

Wissenswertes

Der Lebensraum des Wiesenrauten-Kapselspanners beschränkt sich auf Auen- und Bruchwälder und deren Ränder mit Beständen von Wiesenrauten (Thalictrum). Diese attraktive und seltene Kapselspanner-Art kommt in Europa nur zerstreut und lückenhaft vor und ist aufgrund ihrer auffälligen Zeichnung unverwechselbar.  Ihren Namen erhielt sie aufgrund ihrer äußeren Querlinie, die mit einer langen pfeilartigen Spitze nach außen vorspringt (lat. sagitta = Pfeil). Den Literaturangaben, wonach die Falter ausschließlich nachts fliegen sollen, können wir nicht folgen, das oben abgebildete Tier wurde am späten Nachmittag beim Blütenbesuch fotografiert (Eigenbeobachtung Sabine Gasparitz).


Die Seltenheit dieser Art liegt wohl an ihrem hohen Spezialisierungsgrad, der sich schon im Eiablageverhalten widerspiegelt. Die Eier werden an die Narben von Wiesenrauten-Blüten geheftet, so dass die schlüpfenden Raupen mit den reifenden Samen mitwachsen können. Es dürfte auch die Witterung eine Rolle spielen, die die Blütezeit der Wiesenrauten beeinflusst. Blühen sie zu früh, können sie nicht belegt werden, da die Flugzeit der Falter erst Mitte/Ende Juli beginnt. Zudem werden vor allem sonnig bis halbschattig stehende Pflanzen in windgeschützter Lage, also nur ein Buchteil der potentiell zur Verfügung stehenden Nahrungspflanzen, besiedelt.  Die hellgrünen Raupen mit ihren dunkelgrünen Querstreifen sind perfekt an die Pflanzen angepasst und in den Samenständen der Wiesenraute so gut wie unsichtbar. Im Gegensatz zu vielen anderen Schmetterlingsarten verläuft die Entwicklung in nur 4 Raupenstadien. Die Verpuppung erfolgt in der Erde.

 

Namenserklärung

Herkunft: „sagitta Pfeil, weil die hintere Querlinie mit einer langen Spitze gegen den Saum vorspringt.“ 
im Englischen: Marsh Carpet

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
https://www.zobodat.at/pdf

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (2001):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 58

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 210