Wolfsmilchschwärmer
Hyles euphorbiae (Linnaeus, 1758)
Nahrungspflanzen Raupen
vorwiegend Zypressen-Wolfsmilch, fallweise auch andere Wolfsmilchgewächse
Wissenswertes
Die eigentliche Heimat des Wolfsmilchschwärmers ist der vorderasiatisch-nordafrikanische Raum, in dem mehrere verwandte Arten von ähnlichem Aussehen leben. In Mitteleuropa ist er als Binnenwanderer eine bodenständige Art. Tagsüber ruhen die meisten Falter auf Steinen, niedrigen Mauern, zwischen niedriger Vegetation oder sogar auf dem Boden und fliegen kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Der Wolfsmilchschwärmer war einst eine sehr häufig vorkommende Art. Mittlerweile hat sich das geändert. Vermehrter Einsatz von Pestiziden haben die Bestände an den Wegrainen und Ackerrändern dezimiert und ehemaliges Ödland mit Wolfsmilchbeständen wurde zunehmend verbaut, als Schuttplatz genutzt oder anderen Aktivitäten geopfert.
Die Jungraupen des Wolfsmilchschwärmers ruhen tagsüber tief unten auf der Wirtspflanze und klettern in der Abenddämmerung den Stängel hinauf, um in der Dunkelheit gesellschaftlich zu fressen. In allen Raupenstadien ist der Hunger enorm und so werden große Mengen an Blättern und Stängeln verzehrt. Wird die Raupe gestört, schleudert sie dunkelgrüne Flüssigkeit aus dem Mund auf ihren Angreifer, die stark toxisch und reizend ist. Tatsächlich spielen Fressfeinde so gut wie keine Rolle, ihre grellbunte Färbung ist als Warntracht zu verstehen. Allerdings werden sie nicht selten von Schlupfwespen und Raupenfliegen befallen. Vor der Verpuppung ist die Raupe sehr aktiv und wandert schnell über große Entfernungen, um sich schließlich weit weg von der Wirtspflanze zu verpuppen. Die Verpuppung erfolgt in einem locker gesponnenen, netzartigen Kokon am Boden. Die Puppe kann auch zwei Winter überliegen und erst im übernächsten Jahr den Falter entlassen.
Namenserklärung
Herkunft: Euphorbia = Wolfsmilch, als Raupennahrungspflanze
im Englischen: Spurge Hawk-moth
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
Sphingidae of the Western Palaearctic
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1994):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4: Nachtfalter II - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 175
Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 86
Pro Natura (Hrsg.) (1997):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 2 554