Nahrungspflanzen Raupen
Weide, Pappel, Birke, Obstgehölze
Wissenswertes
Obwohl die Weidenbohrer weit verbreitet sind, sind sie als Falter weit weniger häufig zu beobachten als die Raupen. Tagsüber verbergen sie sich häufig ruhend an Stämmen und Ästen und sind durch ihre graue-weiße Fügelfarbe mit schwarzgestrichelter Zeichnung bestens getarnt. Die Falter besitzen einen verkümmerten Saugrüssel und nehmen keine Nahrung zu sich. Die Weibchen legen die etwas länglichen, beinahe 2 mm langen Eier in Rindenritzen oder Verletzungen von vorzugsweise kranken und abgestorbenen Bäumen. Bereits befallene Bäume werden immer wieder neu belegt, was zu einer erheblichen Dichte an Raupen in verschiedenen Raupenstadien führen kann. Ob ein Baum vom Weidenbohrer bewohnt ist, kann schon von außen an den großen Schlupflöchern und an einem deutlich wahrnehmbaren Essiggeruch erkannt werden, der von einem azetathaltigen Sekret der Mandibulardrüsen herrührt.
Nach dem Schlupf leben die Jungraupen oft in großer Anzahl gesellig in einem feuchten Brei zwischen Holz und Rinde beisammen und dürften sich in diesem Stadium vorwiegend von Rinde ernähren. Im Winter sind sie inaktiv, erwachsene Raupen überwintern zum Teil auch außerhalb der Wirtspflanze in einem Gespinst knapp unter der Erde. Sie nehmen im Frühling keine Nahrung mehr zu sich und verpuppen sich in einem wesentlich engeren Gespinst aus fein zernagten Holzteilen. Ein anderer Teil der Raupen verlässt den Wirtsbaum erst im Frühling und verpuppt sich gleichermaßen. Ein weiterer Teil der Raupen verlässt den Baum in ihrer 3-4jährigen Entwicklungszeit überhaupt nie, frisst sich zum Ende ihrer Larvalzeit bis zur Rindenoberfläche durch, wo sie ein kreisrundes Loch anfertigt, in dem sie sich verpuppt und das Loch mit dem Kopfteil der Verpuppungsgespinstes verschließt. Allen Entwicklungsvarianten ist gemein, dass sich die Puppen vor dem Schlüpfen der Falter unter Verwendung ihrer starken Ringbedornung bis zu einem Drittel oder bis zur Hälfte aus dem festen Kokon herausschieben, danach noch eine Zeit lang so verweilen und erst danach den Falter entlassen.
Namenserklärung
Herkunft: cossus (lat.) = Holzlarve
im Englischen: Goat moth
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.zobodat.at
Literatur
Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 48
Ebert, G. (Hrsg.) (1994):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 3: Nachtfalter I - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 141