Kohleule
Mamestra brassicae (Linnaeus, 1758)
Nahrungspflanzen Raupen
ausgesprochen polyphag an Melde, Tollkirsche, Kohl und andere Kreuzblütler
Wissenswertes
Die Kohleule ist ein typischer Kulturfolger und wahrscheinlich die bekannteste Art dieser heute in verschiedene Gattungen (Lacanobia, Melanchra) aufgespaltene Gruppe. Zu den Besonderheiten der Kohleule zählt sicher ihr Balzverhalten. Unmittelbar vor der Paarung wird von den Männchen ein Haarpinsel, der am 2. Hinterleibssegment unter den Flügeln liegt, ausgestülpt und fächerartig gespreizt um die Sexuallockstoffe optimal auf den Geschlechtspartner übertragen zu können. Das Männchen nähert sich dem lockenden Weibchen mit geöffneten Valven, berührt es mit den Fühlern und fächert einen seiner Haarpinsel auf. Ist die Ankoppelung beider Geschlechter vollzogen, wird der Haarpinsel wieder zusammengefaltet und an den Hinterleib angelegt, bevor er wieder in der dafür eigens angelegten Tasche verschwindet. Der ganze Vorgang wiederholt sich, wenn der erste Kopulationsversuch nicht zum Ziel geführt hat und spielt sich meist innerhalb von Millisekunden ab.
Die Raupe der Kohleule wird manchmal auch Herzwurm genannt, weil sie die - für viele Gärtner unangenehme - Eigenschaft hat, sich bis ins Herz der Kohlpflanzen hineinzufressen und dabei die Pflanzen auch mit ihren Exkrementen zu verschmutzen. Die Tiere sind farblich sehr variabel. In frühen Stadien sind sie tagaktiv, später dann ausschließlich nachtaktiv. Das Nahrungsspektrum ist ausgesprochen groß und beschränkt sich keineswegs nur auf Kohlgewächse.
Namenserklärung
Herkunft: brassica = Kohl
im Englischen: Cabbage Moth
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1998):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 7: Nachtfalter V - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 234
Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 645