Weißfleck-Widderchen

Amata phegea (Linnaeus, 1758)

Flugzeit Falter:
Juni bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe
Juli bis Mai
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Bärenspinner & Verwandte Familie Erebidae

Bärenspinner Unterfamilie Arctiinae

Tribus Syntomini

Gattung Amata

Weißfleckwidderchen Amata phegea

Nahrungspflanzen Raupen

welke Blätter niedriger Pflanzen, aber auch Moose,
Algen und Flechten

Lebensraum

Waldränder, Strauchgesellschaften in trockener,
offener Lage

Wissenswertes

Anders als es der Name vermuten lässt, zählen die Weißfleckwidderchen nicht zu den Widderchen (Zygaenae), sondern zu den Bärenspinnern. Sie sehen diesen allerdings sehr ähnlich, vor allem dem Veränderlichen Widderchen (Zygaena ephialtes) in seiner weißfleckigen Form und kommen oft zur selben Zeit am selben Ort vor. Die Art zeigt eine enge Bindung an Waldränder und lichte Wälder. Die Falter sind tagaktiv und können auch bei Blütenbesuchen beobachtet werden. Während alle Entwicklungsstadien der Zygaena-Arten giftigen Cyanwasserstoff (HCN) freisetzen können, schützen sich die Amata-Arten durch Pyrrolizidinalkaloide vor Fressfeinden. Dieses räumliche und zeitliche Zusammentreffen von zwei ähnlichen Arten, die beide giftig sind, wird als Müllersche Mimikry bezeichnet.

Die Raupen durchlaufen eine lange Entwicklungszeit und wachsen nur sehr langsam. Sie schlüpfen im Juni und leben als Jungraupen gesellig an der Unterseite von Blättern, an denen sie Schabefraß verursachen. Auch die Überwinterung erfolgt meist gemeinschaftlich in der Laubstreu. An warmen Wintertagen verlassen sie auch ihr Winterquartier und sonnen sich auf Blättern, Ästen oder bemoosten Baumstämmen, wo man sie manchmal zu hunderten auf wenigen Quadratmetern finden kann. Nach der Überwinterung häuten sich die Raupen noch zweimal, bevor sie sich im April in einem mit Raupenhaaren durchmischten Gespinst verpuppen. 

 

Namenserklärung

Herkunft: „Tochter des gr. Königs Phegeus“
im Englischen: The Nine-spotted

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch/

 

Literatur

Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1997): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 2: 432

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 423