Russischer Bär

Euplagia quadripunctaria (Poda, 1761)

Flugzeit Falter:
Juli bis September
in einer Generation
Auftreten Raupe
August bis Juli
die Art überwintert als Jungraupe


Vorkommen in Österreich


Bärenspinner & Verwandte Familie Erebidae

Bärenspinner Unterfamilie Arctiinae

Tribus Arctiini

Untertribus Arctiina

Gattung Euplagia

Russischer Bär Euplagia quadripunctaria

Nahrungspflanzen Raupen

polyphag an krautigen Pflanzen und Laubgehölzen wie Erle, Wasserdost, Natternkopf, Taubnessel, Hornklee, Himbeere, u.m.

Lebensraum

gehölzreiche und halbschattige Standorte, trockene bis halbfeuchte Habitate wie Schlagfluren oder Vorwaldgehölze

Wissenswertes

Der bevorzugte Lebensraum des Russischen Bären sind nicht zu trockene und schattige, aber warme Busch- und Waldsäume. Im Gegensatz zu anderen Nachtfaltern ist der Russische Bär sowohl tag- wie auch nachtaktiv. Der Falter fliegt tagsüber Blüten und nachts gerne Lichtquellen an. Diese Lichtaffinität gilt übrigens nicht nur für die Falter, sondern besonders bemerkenswert auch für die Raupen.   

"...auf einem breiten, sonnigen, von trockener Krautvegetation gesäumten Waldweg im Stromberg, auf dem geleuchtet wurde, waren es etwa 30 Raupen, die aus allen Richtungen, über den Weg laufend, zur Lichtquelle kamen". (D. Bartsch)

Auf der griechischen Insel Rhodos kommt die Unterart Euplagia quadripunctaria rhodosensis vor. In einem Tal bei Petaloudes verbringen jedes Jahr tausende adulte Tiere des Russischen Bären an Ästen und Stämmen alter Bäume ihre Sommerdiapause. Das brachte dem Tal den Namen "Tal der Schmetterlinge" ein. Dabei werden maximale Dichten von mehr als 1.000 Faltern pro Quadratmeter beobachtet.

Die Jungraupen des Russischen Bären überwintern sehr versteckt. Gefunden werden hauptsächlich ausgewachsene Raupen, sehr oft an niedrigen Pflanzen. Das Nahrungsspektrum der Art ist jedoch sehr groß. Die Verpuppung erfolgt in der bodennahen Vegetation in einem feinen weißlichen Gespinst.

 

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die BUND NRW Naturschutzstiftung haben die Spanische Flagge zum Schmetterling des Jahres 2025 gewählt.

Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang II (Arten, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen); * = prioritäre Art (Arten, deren Erhaltung im Gebiet der Europäischen Union eine besondere Bedeutung zukommt)

 

Namenserklärung

Herkunft: Auch Spanische Flagge genannt.  Der dank EU-Bürokratie "eingebürgerte" deutsche Name "Spanische Fahne" oder "Spanische Flagge" ist verwirrend, da er früher meist für eine andere Art, nämlich den Schönbär (Callimorpha dominula), verwendet wurde. Für Euplagia quadripunctaria war (und ist) der deutsche Name "Russischer Bär" geläufig. (Quelle: lepiforum.de)
Wie der Falter jedoch zum Namen "Russischer Bär" kam ist bis heute nicht erklärt. Axel Steiner
im Englischen: Jersey Tiger Moth

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
https://lepiblog.wordpress.com

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1997):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 5: Nachtfalter III - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 350

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 407

Pro Natura (Hrsg.) (2000):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3 739