Goldafter
Euproctis chrysorrhoea (Linnaeus, 1758)
Nahrungspflanzen Raupen
polyphag an Ahorn, Obstbäumen, Birke, Hasel, Hainbuche, Esche, Hartriegel u.v.m.
Wissenswertes
Der Goldafter ist nur lokal verbreitet und bewohnt vorwiegend die Ebene und Hügellagen, in denen er Wälder, Waldränder und gebüschreiches Offenland besiedelt. Die Falter zeichnen sich durch ihre rotbraune Hinterleibsbehaarung aus, die beim Weibchen in Form eines ausgeprägten Afterbuschs angelegt ist. Im Obstbau ist Euproctis chrysorrhoea durch intensive Spritzungen verschwunden. Der Goldafter neigt nämlich (wie z.B. der Schwammspinner) zu Massenvermehrungen, die jedoch ohne erhebliche Schäden und ohne Bekämpfung nach einigen Jahren wieder zusammenbrechen. In sehr seltenen Fällen sterben die Gehölze nur in Kombination mehrerer ungünstiger Faktoren ab.
Die Eier werden in kleinen Haufen von etwa 200 Stück abgelegt. Zum Schutz vor Fressfeinden verteilt das Weibchen die Haare ihrer goldgelben Afterwolle über dem Gelege. Die Raupen ziehen mithilfe ihrer Spinnfäden Blätter und kleine Zweige zusammen. Im Inneren dieses Nestes werden zusätzlich kleine Kammern gesponnen. Ein Gespinst, das sie im Herbst während einer etwa vierwöchigen Fressperiode immer wieder neu anfertigen. So überwintern sie gesellig in ihrem Winternest. Genauso wie beim Eichenprozessionsspinner können die Raupenhaare beim Menschen Hautausschläge verursachen. Empfindliche Personen sollten sich also nicht unbedingt in die Nähe der Nester begeben, da die Haare auch mit dem Wind verdriftet werden können.
Namenserklärung
Herkunft: griech.khrusos = gold; rheo=fließen
Goldafter, aufgrund der goldenen Afterwolle, die das Weibchen bei der Eiablage benutzt
im Englischen: Brown tail
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch/
http://www.pyrgus.de/
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1994):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4: Nachtfalter II - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 428
Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 387