Zitronenfalter
Gonepteryx rhamni (Linnaeus, 1758)
Nahrungspflanzen Raupen
Faulbaum, Echter Kreuzdorn
Wissenswertes
Die meisten Tagfalter überwintern als Raupe oder Puppe. Nur ganz wenige Arten halten einen Winterschlaf und einer davon ist der Zitronenfalter. Er verbringt den Winter nahezu ungeschützt. Sein Quartier kann eine Baumspalte, die Unterseite eines Blattes oder ein Grasbüschel sein. Mit Hilfe von Glycerin, Sorbit und Eiweißstoffen gelingt es ihm den Gefrierpunkt der Körperflüssigkeiten derart zu senken, dass er Temperaturen von bis zu -20 Grad schadlos überstehen kann. Der Zitronenfalter zählt zu den langlebigsten Schmetterlingen in Mitteleuropa. Beinahe ein Jahr dauert sein Leben als Falter.
Der Lebenszyklus des Zitronenfalters ist vergleichsweise komplex. Der wichtigste Aspekt ist seine ungewöhnlich lange Lebensdauer. Um derart lange zu überleben, verfällt der Schmetterling zweimal in seinem Leben in einen Zustand der Starre: die Sommerstarre und die Winterstarre. Bereits im zeitigen Frühjahr können wir ihn als Vorboten des Frühlings an Waldrändern fliegen sehen. Im April und Mai werden die weißlichen, kegelförmigen Eier einzeln an die jungen Triebe der Raupennahrungspflanze abgelegt. Einen Monat lang entwickeln sich die grünen Raupen und verpuppen sich schließlich im Juli. Nach ungefähr zwei Wochen schlüpft der Falter, der jedoch schon nach etwa zehn Tagen wieder in einen zweimonatigen Sommerschlaf verfällt. Im Herbst können wir ihn dann wieder fliegen sehen – so lange, bis er im Spätherbst in Winterstarre verfällt und bis zum nächsten Frühjahr ausgiebig schlummert.
Namenserklärung
Herkunft: rhamni; rhamnus 'Kreuzdorn', Name der Raupenfutterpflanze
im Englischen: Brimstone
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
http://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.bund.net
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1993):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1: Tagfalter I (Papilionidae, Pieridae, Nymphalidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 269
Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1987): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 1 S. 145-146