Kleiner Eisvogel

Limenitis camilla (Linnaeus, 1764)

Flugzeit Falter:
Mai bis September
in einer Generation, partiell in einer Zweiten
Auftreten Raupe
Mitte Juli bis Mai
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Edelfalter Familie Nymphalidae
Eisvögel (Schmetterlinge) Unterfamilie Limenitidinae
Eisvögel (Schmetterlinge) Tribus Limenitidini
Eisvögel (Schmetterlinge) Gattung Limenitis
Kleiner Eisvogel Limenitis camilla

Nahrungspflanzen Raupen

Rote Heckenkirsche, Geißblatt, Gewöhnliche Schneebeere

Lebensraum

weitgehend an Bestände mit Heckenkirschen in lichten, 
strukturreichen, feuchteren Wäldern und Gehölzen, lichte, sonnige Laub- und Mischwälder, Auwälder, Schluchtwälder, Bachtäler und Gräben, Waldwege, Waldränder und Waldlichtungen

Wissenswertes

Der Kleine Eisvogel ist eine typische Art luftfeuchter Wälder und Gehölze. Diese Falter fliegen sehr dicht über dem Boden und sind vor allem auf engen, schattigen und mit dichtem Laub überdachten Waldwegen in kleinen Gruppen auf- und abfliegend zu finden. Zentrale Bedeutung haben die Vorkommen von Heckenkirschen, diese stellen bei uns die einzigen Raupennahrungspflanzen dar. Den Falter sieht man an Brombeeren und verschiedenen weißen Doldenblütlern, jedoch auch oft an feuchter Erde, Tierkot oder zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattläuse saugen. 

Das Weibchen legt die grünen, mit zahlreichen Borsten verzierten Eier einzeln auf den Blättern der Nahrungspflanze ab. Die Raupe frisst zunächst an der Blattspitze, lässt dabei aber die Mittelrippe stehen. Sie ruht in den Fresspausen auf der Rippe und verlängert sie noch durch angesponnen Kotkrumen zur „Kotrippe“. Gegen Ende des Sommers baut sie aus der Basis der des zuletzt befressenen Blattes ein tütenförmiges „Hibernarium“ in dem die Überwinterung stattfindet. Während der Winterruhe geht ihre Körperlänge durch Wasserverlust zurück. Im Frühjahr nagt sie zunächst an den austreibenden Knospen und wächst nach Entfaltung der Blätter dann rasch heran. Die Verpuppung findet an der Unterseite eines Blattes statt.

 

Namenserklärung

Herkunft: camilla, römischer Frauenname
im Englischen: White Admiral 
weitere Namen: Kleiner Eisfalter

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1: Tagfalter I (Papilionidae, Pieridae, Nymphalidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 344

Heiko Bellmann (2009): 
Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer - Franckh-Kosmos, Stuttgart, 188

Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1987): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 1 S. 168-169