Gelbringfalter

Lopinga achine (Scopoli, 1763)

Flugzeit Falter:
Juni bis Juli
in einer Generation
Auftreten Raupe
Juli bis Mai
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Edelfalter Familie Nymphalidae>
Augenfalter Unterfamilie Satyrinae
Tribus Satyrini
Untertribus Lethina
Gattung Lopinga
Gelbringfalter Lopinga achine

Nahrungspflanzen Raupen

Fieder- und Wald-Zwenke sowie Seggen

Lebensraum

lichte Wälder mit von Gräsern dominierter Bodenvegetation 

Wissenswertes

Der Gelbringfalter ist eine Art lichter Wälder, wo die Sonne in großen Teilen den Boden erreicht und ein ausreichender Sauer- bzw. Süßgrasbestand vorkommt. In den Lebensräumen müssen die klimatischen Bedingungen richtig aufeinander abgestimmt sein. Nasse Standorte werden ebenso gemieden wie trockene Bereiche. Sein unverwechselbares Merkmal sind die gelb umrandeten Augenflecken auf den Flügelunterseiten, die in etwas abgeschwächter Form auch auf den Oberseiten zu sehen sind. Die Falter werden am häufigsten beobachtet, wenn die etwas früher schlüpfenden Männchen auf Wegen an feuchter Erde, Kot und Aas saugen oder Gehölze nach Weibchen absuchen. An Fuchs- oder Marderkot können sich dann auffällige Falteransammlungen bilden. Sobald die Weibchen geschlüpft sind, werden die Männchen in die Büsche gelockt und die Saugstellen am Weg verlieren ihre Attraktivität. Die volle Aufmerksamkeit gilt nun der Paarung und bei den Weibchen die Eiablage. Zur Nahrungsaufnahme werden von beiden Geschlechtern auch Brombeer- und Ligusterblüten sowie der Saft blutender Bäume genutzt.

Als sogenannte Eierstreuer heften die Weibchen die Eier bei der Eiablage nicht an ein Substrat an, sondern lassen sie einfach zu Boden fallen. Dabei setzen sie sich auf Pflanzen in grasreichen Beständen, krümmen den Hinterleib und lassen das Ei fallen. Das Weibchen wählt so den räumlichen Aufbau der Pflanzendecke bzw. das Kleinklima der Eiablagestelle, nicht jedoch die konkrete Futterpflanze. Ein Weibchen kann nach schwedischen Untersuchungen im Mittel etwa 140 Eier ablegen. Die Überwinterung der Raupen erfolgt im 3. Stadium, die Verpuppung im Mai des folgenden Jahres als Stürzpuppe im Gras.

Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang IV (streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse)

Geschützt n. d. schweizerischen Verordnung über den Natur- u. Heimatschutz Art. 20 Abs. 2, Anhang 3

 

Namenserklärung

Herkunft: „die Trauende, von der Farbe des Schmetterlings.“
im Englischen: Woodland Brown

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
http://www.pyrgus.de
https://www.bfn.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1991):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae). Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 139

Settele, J. et al. (2015): 
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 146