Sonnenröschen-Würfel-Dickkopffalter

Pyrgus alveus (Hübner, [1803])

Flugzeit Falter:
Juni bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe:
September bis Mitte Juni
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Dickkopffalter Familie Hesperiidae
Unterfamilie Pyrginae
Tribus Pyrgini
Würfel-Dickkopffalter Gattung Pyrgus
Sonnenröschen-Würfel-Dickkopffalter Pyrgus alveus

Nahrungspflanzen Raupen

Gewöhnliches Sonnenröschen, eventuell auch Fingerkräuter

Lebensraum

vor allem auf eher trockenen, blumenreichen, südexponierten Weiden und Wiesen in hügeligen oder bergigen Gebieten

Wissenswertes

Pyrgus alveus besiedelt meist grasige, blumenreiche Felswiesen, vorwiegend im Gebirge in einer Höhe von 1000 bis 2300 Metern. Die Art scheint im großen Teil seines Verbreitungsgebiets zumeist am Gewöhnlichen Sonnenröschen zu leben und an diese Pflanze gebunden zu sein. Der Sonnenröschen-Würfel-Dickkopffalter kann optisch kaum von P. armoricanus und anderen Pyrgus-Arten unterschieden werden. Eine sichere Artbestimmung anhand äußerer Merkmale ist daher oft schwierig. Insgesamt ist bei der Bestimmung von Pyrgus-Arten die Kenntnis der lokalen Verhältnisse und der Phänologie sehr hilfreich, wodurch sich allein oft schon die Beschränkung auf wenige mögliche Arten ergibt. Von Pyrgus cirsii, P. carlinae oder P. serratulae kann Pyrgus alveus am besten durch die Hinterflügelunterseite unterschieden werden. Eine detaillierte Beschreibung dazu ist hier zu sehen: european-butterflies.org.uk. Die Fühlerkolbenspitze ist orange oder hell rötlich, selten dunkler. In den Hochlagen der Alpen ist auch eine Verwechslung mit Pyrgus warrenensis nicht ausgeschlossen. Pyrgus alveus kann mit letzter Sicherheit nur durch eine Genitaluntersuchung bestimmt werden. Die Determination oben zu sehender Falter kann deshalb nicht zu 100% garantiert werden. Als Bewohner extensiv bewirtschafteter, stickstoffarmer Magerwiesen ist der Sonnenröschen-Würfel-Dickkopffalter durch die allgemeine Intensivierung der Landwirtschaft gefährdet. Die Falter sind eifrige Blütenbesucher, die ein reiches Nektarpflanzenangebot benötigen. Die Männchen zeigen ein ausgeprägtes Revierverhalten und nutzen feuchte Erde zur Flüssigkeitsaufnahme.

Ihre Eier legen die Weibchen einzeln an die Unterseite der Raupennahrungspflanzen. Die Entwicklung der Raupen verläuft unterschiedlich, teils häutet sich die Raupe nur viermal, bei langsamer Entwicklung auch fünfmal. Die Raupen überwintern in einem Gespinst zwischen den Blättern der Raupennahrungspflanze.

 

Namenserklärung

Herkunft: „lateinisches Spielbrett.“
im Englischen: Large Grizzled skipper
weitere Namen: Halbwürfelfleckfalter, Halbwürfelfalter, Berggrasheiden-Dickkopf, Sonnenröschen-Puzzlefalter

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1991): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae). Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 487

Settele, J. et al. (2015): 
Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 30

Stettmer, Bräu, Gros, Wanninger (2022):
Die Tagfalter Deutschlands und Österreichs. Herausgeber: Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege