Nierenfleck-Zipfelfalter

Thecla betulae (Linnaeus, 1758)

Flugzeit Falter:
Juni bis Oktober
in einer Generation
Auftreten Raupe
April bis Juli
die Art überwintert als Ei


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Zipfelfalter Unterfamilie Theclinae
Tribus Theclini
Gattung Thecla
Nierenfleck-Zipfelfalter Thecla betulae

Nahrungspflanzen Raupen

Schlehdorn, Zwetschge, Vogel-Kirsche, Traubenkirsche, 
Krieche, Pfirsich, Weißdorn, Mandel und andere Prunus-Arten

Lebensraum

gebüschreiche Feldfluren und Heckgebiete, verbuschende 
Trocken- und Halbtrockenrasen, Streuobstwiesen, Waldränder, Waldwege, Waldlichtungen, Kahlschläge, Gärten, Parks, gehölzreiche Brachen und Ruderalflächen, Steinbrüche, 
Dämme und Böschungen

Wissenswertes

Der Nierenfleck-Zipfelfalter hat seinen Namen aufgrund der orangen, nierenförmigen Flecken auf den Vorderflügeln der Weibchen und „Zipfelfalter“ leitet sich von den dünnen Fortsätzen am Ende der Hinterflügel ab. Er ist die am besten an den Siedlungsbereich angepasste Zipfelfalterart. Wichtig ist in seinem Lebensraum das Vorhandensein der Raupennahrungspflanze - der Schlehe. Die Art wird gerne als selten bezeichnet, wobei die seltenen Beobachtungen mit seinen bevorzugten Lebensräumen in Baumkronen zu erklären sind. Der Verlust von Heckenlandschaften sowie die intensive Bewirtschaftung des Offenlandes (häufige, flächige Mahd, Eutrophierung durch Gülleausbringung) führen zum Ausfall der Raupenhabitate und des benötigten Blütenangebots. Die Falter saugen nach Literaturangaben häufig an den Ausscheidungen von Blattläusen. Besonders die Weibchen lassen sich aber auch beim Blütenbesuch beobachten, vor allem an Goldrute, Wilde Möhre, Acker-Kratzdistel, Schafgarbe und Wasserdost.

Das Weibchen legt die Eier meist einzeln in Astgabeln oder am Ansatz von Dornen an Zweigen nahe der Knospen ab. Besonderem Vorzug gibt sie dabei sonnig und windgeschützten Pflanzen in Höhenbereichen von 0,5 bis 2m. Die Eier überwintern und sind in dieser Zeit relativ leicht auf den dunklen Schlehenästen zu entdecken. Vor dem Laubaustrieb der Schlehen schlüpfen die Raupen und fressen sich in die noch geschlossenen Blattknospen. Die wachsenden Raupen fressen dann später an den Blättern. Meist fressen sie nur in den Morgen- und Abendstunden und halten sich tagsüber an der Unterseite der Blätter versteckt und sind deshalb nur schwer zu finden. Die Verpuppung findet frei in der Bodenvegetation unter dürrem Laub statt.

 

Namenserklärung

Herkunft: Betula 'Birke'
im Englischen: Brown Hairstreak
weitere Namen: Birken-Zipfelfalter

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.natur-in-nrw.de
https://www.bund-rlp.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 162