Kurzschwänziger-Bläuling
Cupido argiades (Pallas, 1771)
Flugzeit Falter:
April bis Oktober
in zwei bis vier Generationen
Auftreten Raupe:
April, Juni bis Juli, September
die Art überwintert als Raupe
Vorkommen in Österreich
Bläulinge Familie Lycaenidae
Echte Bläulinge Unterfamilie Polyommatinae
Tribus Polyommatini
Gattung Cupido
Kurzschwänziger Bläuling Cupido argiades
Nahrungspflanzen Raupen
Rotklee, Hornklee, Luzerne, Bunte Kronwicke, Sichelklee,
Hopfenklee, Wiesen-Klee, Vogel-Wicke, Esparsette, Blutweiderich u.a.
Wissenswertes
Von anderen Bläulingsarten lässt sich der Kurzschwänzige Bläuling leicht anhand seines namensgebenden Merkmals unterscheiden: dem kurzen Schwänzchen an den Hinterflügeln. Die wärmeliebende Art hält sich gerne in sonnigen Bereichen auf. In Mitteleuropa ist C. argiades eine Art des Tieflandes, die 500 m nur selten übersteigt. Erwachsene Falter suchen meist gelb blühende Pflanzen zum Trinken von Nektar auf. Die Männchen zeigen ein Territorialverhalten und wählen überhängende Grashalme oder Blütenköpfe als Ansitz aus. C. argiades ist ein Binnenwanderer. Seine Wanderflüge gehen zwar meist nur über kurze Strecken, dennoch hat er mit anderen Wanderfaltern gemein, dass es sich um eine recht anpassungsfähige Art handelt. Die wichtigste Eiablagepflanze ist in Mitteleuropa der Rotklee. Daneben sind auch Hornklee, Hopfenklee, Luzerne u.a. Pflanzen lokal von Bedeutung. Nach starker Vermehrung und damit einhergehender Abwanderung werden zudem auch noch eine Reihe anderer Leguminosen, jedoch keineswegs alle, belegt. Die typischen Pflanzen magerer Halbtrockenrasen werden grundsätzlich gemieden. Wenn hier auch Hornklee wächst, wird dieser mangels Frühjahrsmahd rasch von anderen Pflanzen überwuchert, sodass die Weibchen ihn dort nicht belegen. Daher tritt die Art hier meist nur zugewandert auf; in solchen Jahren legen die Weibchen kurzzeitig an Bunter Kronwicke ab. Wenn an eutrophierten Stellen Rotklee oder Luzerne wächst, werden jedoch auch Trockenrasen zum Habitat der Art. Selbst auf überdüngten Fettwiesen und auf Kleefeldern legen zugewanderte Weibchen zuweilen Eier ab. Nur haben die Raupen dort, wegen der zu kurzen Schnittfolge, keine Chance ihre Entwicklung abzuschließen. In den letzten Jahren breitet sich der Kurzschwänzige Bläuling nach Jahren stetigen Rückgangs, vermutlich im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung, in Richtung Norden aus. Auch die Individuenzahl der Bestände scheint sich zu erholen.
Das Weibchen legt seine Eier an die Blütenknospen, bzw. an noch junge Blüten und an unmittelbar benachbarte junge Blätter. Die Raupe häutet sich drei Mal, sie ernährt sich überwiegend von Blüten und jungen Früchten. Die Raupe, die von der letzten Generation abstammt, überwintert voll ausgewachsen und verpuppt sich im nächsten Frühjahr ohne weitere Nahrungsaufnahme.
Namenserklärung
Herkunft: der Sohn des Argus, des hundertäugigen Wächters der Io
im Englischen: Short-tailed Blue
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
http://www.pyrgus.de
https://www.natur-in-nrw.de
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1993):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 258