Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Phengaris nausithous (Bergsträsser, 1779)
Flugzeit Falter:
Juni bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe:
Juli bis Mai
die Art überwintert als Raupe
Vorkommen in Österreich
Bläulinge Familie Lycaenidae
Echte Bläulinge Unterfamilie Polyommatinae
Tribus Polyommatini
Untertribus Scolitantidina
Ameisenbläulinge Gattung Phengaris
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Phengaris nausithous
Nahrungspflanzen Raupen
Wissenswertes
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling mag für einige ein Zungenbrecher sein, in der Natur ist es ein wunderschöner Schmetterling, der auf feuchten Wiesen oder an Gewässerrändern vorkommt. Schon der Name verrät das Wichtigste über den Falter, seine bläulichen Flügeloberseiten sind stark verdunkelt, während die Unterseiten charakteristisch zimtbraun gefärbt sind und eine schwarze Punktreihe aufweisen. Und dann der Große Wiesenknopf, seine dunkelroten Blütenköpfchen dienen als Nahrungsquelle und Schlafplatz, zudem finden hier Balz, Paarung und Eiablage statt. Durch ihre hochspezialisierte Lebensweise hat die Art hohe Lebensraumansprüche. Ihr kurzes Erwachsenenleben verbringen sie fast ausschließlich auf den Blütenköpfen des Großen Wiesenknopfs. Diese Entwicklungsbedingungen gibt es nicht überall. Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling war nie eine „Allerweltsart“. Seit viele Feuchtwiesen trockengelegt wurden, findet er allerdings immer seltener was er braucht. Schutzmaßnahmen sind eine einschürige Mahd ab Anfang September, die Vermeidung schwerer Maschinen und von Eutrophierung sowie die Flächensicherung.
Die Eiablage erfolgt ausschließlich einzeln oder in kleinen Gruppen in bereits rot gefärbte, ältere Blütenköpfe der Wirtspflanze. Nach durchschnittlich 8 Tagen schlüpfen die Raupen aus den Eiern, bohren sich in die Blütenköpfe und fressen sie aus. Ab ungefähr Ende August verlassen die Raupen im dritten Raupenstadium ihre Wirtspflanze und werden am Boden von Rotgelben Knotenameisen eingesammelt und in deren Nester getragen. Diese Ameisenart bildet keine Nesthügel wie die großen Waldameisen, sondern lebt im Boden. In den Ameisennestern ernähren sich die Raupen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings bis zu ihrer Verpuppung im darauffolgenden Frühjahr parasitisch von der Ameisenbrut. Drüsensekrete der Raupe sorgen dafür, dass sie von den Ameisen gepflegt wird. Raupen-Pheromone sorgen darüber hinaus für den richtigen Nestgeruch. Nach dem Schlüpfen muss der Schmetterling das Ameisennest allerdings rasch verlassen, denn jetzt funktioniert die Tarnung nicht mehr und der Falter wird nun selbst als Beute betrachtet.
Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang II (Arten, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen)
Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang IV (streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse)
Geschützt n. d. schweizerischen Verordnung über den Natur- u. Heimatschutz Art. 20 Abs. 2, Anhang 3
Namenserklärung
Herkunft: arcas 'ein Sohn des Poseidon'
im Englischen: Dusky Large Blue
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
http://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de
https://cham.lbv.de
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1993):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 307