Blauer Eichen-Zipfelfalter

Favonius quercus (Linnnaeus, 1758)

Flugzeit Falter:
Juni bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe
Mai bis Anfang Juni
die Art überwintert als Ei


Vorkommen in Österreich


Bläulinge Familie Lycaenidae
Zipfelfalter Unterfamilie Theclinae
Tribus Theclini
Gattung Favonius
Blauer Eichen-Zipfelfalter Favonius quercus

Nahrungspflanzen Raupen

Stiel-Eiche, Trauben-Eiche, Flaum-Eiche, Rot-Eiche und
Zerr-Eiche

Lebensraum

Wälder und Lebensräume mit Vorkommen blühfähiger Eichen, 
ebenso im Siedlungsgebiet wie Gärten, Parks, Friedhöfe, 
Brachen usw. mit hohem Eichenbestand

Wissenswertes

Der Blaue Eichen-Zipfelfalter mag es warm und sonnig und ist ein durchaus häufiger Tagfalter, der jedoch nicht immer leicht zu entdecken ist, obwohl seine Färbung alles andere als zur Tarnung dient. In zusammengeklapptem Zustand ist die Unterseite der Flügel gut zu sehen. Diese ist silbrig-hellgrau gefärbt und zeigt eine deutlich erkennbare, weiße Binde über Vorder- und Hinterflügel sowie ein bis zwei orange Punkte auf dem Hinterflügel. Klappt er diese zum Sonnenbaden auseinander und sieht man auch die Oberseite, so zeigt sich diese deutlich dunkler mit einer schwarzen Grundfärbung und blauen Farbfeldern auf dem Vorderflügel. Beim Männchen bedeckt das Blau fast den gesamten Flügel, beim Weibchen dagegen nur kleinere Felder an der Basis. Da die Tiere meist in der Kronenregion der Eichen fliegen, werden sie nicht so häufig beobachtet und nachgewiesen. Meist kommen die Falter wohl nur in den Morgenstunden und spätnachmittags von den oberen Baumregionen in bodennähere Zonen herab. Sie halten sich während der heißen Mittagsstunden bevorzugt in schattigen oder sogar feuchten Bereichen auf. Die Falter ernähren sich hauptsächlich von süßen Blattlausausscheidungen (Honigtau), manchmal werden Blüten, z.B. von FaulbaumZwerg-Holunder, Wiesen-Bärenklau oder Goldrute, aufgesucht. An sehr warmen Tagen kommt es zudem vor, dass sich die Männchen zum Boden begeben und dort aus Pfützen Flüssigkeit und Mineralsalze aufnehmen (siehe Extrembeispiel).

Das Weibchen legt die Eier an besonnten Blütenknospen von Eichen, meist nahe der Zweigspitzen ab. Da die Blütenknospen deutlich dicker als die Blattknospen sind, lassen sich im unbelaubten Zustand die Eier bei aufmerksamer Suche relativ leicht finden. Die Raupen erinnern in ihrem Körperbau an eine Assel. Sie sind breit und stark abgeflacht. Ihre braune Färbung ähnelt einer noch geschlossenen Eichenknospe und verleiht ihr somit eine gute Tarnung. Die Überwinterung erfolgt als Ei.

 

Namenserklärung

Herkunft: Quercus 'die Eiche'
im Englischen: Purple Hairstreak

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
http://www.pyrgus.de
https://nrw.nabu.de
https://www.bluehendesoesterreich.at
https://www.youtube.com/Toni Kasiske

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1993): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 168