Cydalima perspectalis

Cydalima perspectalis (Walker, 1859)

Flugzeit Falter:
Mai bis August
in bis zu drei Generationen
Auftreten Raupe
ganzjährig


Vorkommen in Österreich


Rüsselzünsler Familie Crambidae

Unterfamilie Spilomelinae

Tribus Margaroniini

Gattung Cydalima

Cydalima perspectalis Buchsbaumzünsler 

Nahrungspflanzen Raupen

Lebensraum

in fast allen Lebensräumen bis in Siedlungsbereiche, Friedhöfe, Gärten, Parks, u.ä.

Wissenswertes

Der Buchsbaumzünsler stammt ursprünglich aus Ostasien, wurde durch den Menschen nach Europa verschleppt und breitet sich seither massiv aus. Bei uns wurde er erstmalig 2009 in Vorarlberg gemeldet, mittlerweile ist die Art in ganz Österreich weit verbreitet und verursacht seither erhebliche Schäden an Buchsbäumen, da die Raupen in der Lage sind, ihre Wirtspflanze vollständig zu entlauben und dadurch zum Absterben zu bringen. Da sich die Falter selbst nur in etwa 5km pro Jahr ausbreiten, ist davon auszugehen, dass die rasante Verbreitung hauptsächlich durch Verschleppung von Eiern oder Raupen im Pflanzenhandel erfolgt. Seit 2018 wird die Art auch aus Nordamerika gemeldet.  Die weißen Vorderflügel der Falter sind vorne und seitlich, sowie die Hinterflügel seitlich und hinten mit einem breiten, dunkelbraunen Rand versehen.  Charakteristisch ist der weiße Halbmondfleck vor dem Vorderrand des Vorderflügels. Eine weitere Farbvariante ist  fast einfarbig braun bis lilabraun mit ebenfalls halbmondförmigen Flecken am Vorderrand der Vorderflügel. Die Falter sind nachtaktiv und ruhen tagsüber oft an der Unterseite von Blättern. Nachts fliegen sie gerne künstliche Lichtquellen an, man kann sie aber auch bei Nektarbesuchen an diversen Pflanzen beobachten.

Die Eier werden als Spiegel an die Unterseite der Buchsbaumblätter geheftet. Die Raupen leben in lockeren Gespinsten und fressen an Blättern. Anfangs verursachen sie einen Schabefraß an den Blättern im inneren bzw. unteren Bereich der Pflanze, weshalb sie zu Beginn der Saison oft übersehen werden. Ist die Pflanze einmal vollständig entlaubt, fressen die Raupen bei Nahrungsmangel auch an den grünen Rindenteilen. Die Verpuppung erfolgt in einem Gespinst aus Pflanzteilen, ebenfalls an den Wirtspflanzen. Es werden bis zu drei Generationen pro Jahr gebildet.


Fest steht, dass es bisher noch keinem Hobbygärtner gelungen ist, mit Einsatz von Giften eine lokale Population vollständig wieder auszurotten. Aus Eigenerfahrung bei kleineren Buchsbaumbeständen kann ich berichten, dass das Abspritzen der Eier mit einem scharfen Wasserstrahl hilfreich ist. Auch gibt es bereits viele natürliche Gegenspieler der gefräßigen Raupen, wie beispielsweise Meisen, Spatzen in der Brutzeit, später dann Hornissen und Wespen. Mit dem Einsatz von Insektiziden würde man auch diesen Tieren erheblichen Schaden zufügen. Nach 10 Jahren Koexistenz  mit dem Zünsler, der auch nur das tut, was in seiner Natur liegt und der sich sein Dasein in Europa nicht freiwillig ausgesucht hat, wachsen und gedeihen meine Buchsbäume dank Wasser und vielen Helferlein auch ohne Gifte immer noch mehr als ordentlich (Anm. Sabine G.)

 

Namenserklärung

Herkunft: -
im Englischen: Box Tree Pyralid

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
https://ak-entomologie.nabu-sachsen.de
European Journal of Entomology

 

Literatur

Slamka, František, Pyraloidea (Lepitoptera) of Central Europe, Bratislava, Slamka 2022