Großer Gabelschwanz
Cerura vinula (Linnaeus, 1758)
Nahrungspflanzen Raupen
Zitter-Pappel, Silber-Pappel, Schwarz-Pappel, Sal-Weide,
Bruch-Weide
Wissenswertes
Der Große Gabelschwanz ist eine allgemein verbreitete Art, die gerne feuchtkühle bis mäßig trockenwarme Standorte mit Weiden und Pappeln bewohnt. Auch wenn die Individuenzahl rückläufig ist, sind die schönen Tiere noch nicht existentiell bedroht. Die Falter ähneln dem selteneren Weißen Gabelschwanz, der allerdings durch seine blauschwarze Zeichnung des Hinterleibs und die rein weiße Grundfarbe der Vorderflügel gut unterschieden werden kann. Die Falter fliegen in einer langgestreckten Generation von April bis August. Sie sind nachtaktiv und ruhen tagsüber gerne an Baumstämmen, Pfosten und ähnlichem.
Die Raupe zählt zu den auffälligsten unserer heimischen Schmetterlingsfauna. Sie fällt durch ihre dunkle, weiß gerandete Rückenzeichnung und die purpurrote „Maske“, die den eingezogenen Kopf umrahmt, auf. Mit ihren langen „Schwänzen“ zeigt sie bei Störung ein eindrucksvolles Abwehrverhalten, indem diese gespreizt, nach vorne gebogen und rote Enden ausgestülpt werden, mit denen die Raupe um sich schlägt. Zudem ist sie in der Lage aus einer speziellen Drüse am Brustsegment Ameisensäure 20-30cm weit auszuspritzen, um Fressfeinde abzuschrecken. Die Raupen leben vorzugsweise an Schösslingen oder niedrigen Büschen von Pappeln oder Weiden. Die Verpuppung erfolgt in einem harten, aus Holzspänen gefertigtem Kokon am Fuß der Baumstämme.
Namenserklärung
Herkunft: „von vinum Wein gebildetes Wort; vinulus lieblich“
im Englischen: Puss Moth
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1994):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4: Nachtfalter II - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 277
Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 354
Pro Natura (Hrsg.) (2000):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3 418