Birken-Gabelschwanz
Furcula bicuspis (Borkhausen, 1790)
Wissenswertes
Der Birken-Gabelschwanz ist in Europa weit verbreitet, aber meist lokal und eher selten zu finden bzw. vielerorts bereits ausgestorben. Er unterscheidet sich von den verwandten Furcula-Arten durch die hellere, reiner weiße Grundfarbe und das kontrastreiche, stärker eingeschnürte Mittelfeld. Die Falter fliegen zwischen April und August meist in zwei Generationen, in kühleren Regionen in nur einer Generation von Mai bis Juli. Bevorzugt werden Auen-, Bruch- und Moorwälder mit reichlich Birken- und Erlenbeständen. Sie sind nachtaktiv und fliegen gerne künstliche Lichtquellen an. Tagsüber verbergen sie sich in der Vegetation.
Der Artname bicuspis (lat. Bi = zwei; cuspis = Spitze) bezieht sich auf die Raupe mit ihren Gabelspitzen am Körperende. In der Literatur werden übereinstimmend vor allem Birke und Erle als Nahrungspflanzen genannt. Die Raupen leben frei auf ihren Nahrungspflanzen. Bei Störung oder drohender Gefahr wird der Kopf eingezogen, wodurch sich um diesen ein rotgelber Ring mit zwei markanten schwarzen Augenflecken bildet. Aus den nach vorne gebogenen Schwanzgabeln werden dunkelviolette bis schwärzliche, um sich schlagende Enden ausgestülpt. Zur Verpuppung nagt sich die Raupe in die Rinde und fertig einen harten Kokon an, der perfekt an die Umgebung angepasst ist und wie eine Verdickung des Zweiges aussieht. Die Puppe überwintert.
Namenserklärung
Herkunft: bi-cuspis = Doppelspitze; bezugnehmend auf die Schwanzgabel der Raupe
im Englischen: Alder Kitte
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1994):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4: Nachtfalter II - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 285
Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 356
Pro Natura (Hrsg.) (2000):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3 426