Großer Hopfen-Wurzelbohrer

Hepialus humuli (Linnaeus, 1758)

Flugzeit Falter:
Mitte Mai bis Mitte August
in einer Generation
Auftreten Raupe
ganzjährig
die Raupe überwintert oft mehrmals


Vorkommen in Österreich


Wurzelbohrer Familie Hepialidae

Gattung Hepialus

Großer Hopfen-Wurzelbohrer Hepialus humuli

Nahrungspflanzen Raupen

Hopfen, Ampfer-Arten, Löwenzahn, Brennnessel und Wilde Möhre, u.a.

Lebensraum

in alpinen Lagen fallweise bis über 3000 Meter Höhe auf Almwiesen und Weiden, ebenso auf Dämmen und Streuobstwiesen

Wissenswertes

Der Große Hopfen-Wurzelbohrer ist in Europa von Nordspanien bis Mittelskandinavien verbreitet und besiedelt vor allem mäßig besonnte Magerwiesen und stickstoffreiche Hochstaudenfluren. Die Falter fliegen in einer Generation von Mitte Mai bis Mitte August. Die Flugaktivität liegt vor allem in den Abendstunden. Tagsüber ruhen die Tiere in der niedrigen Vegetation. In der Dämmerung vollziehen die Männchen einen auf und abwiegenden „Flugtanz“ bei dem sie über die Dufthaarbüschel an den Hinterbeinen Sexuallockstoffe verströmen, die die Weibchen anlocken. Dieses im Juli und August oft tausende Falter umfassende, gespensterhafte Flugverhalten, unterstrichen durch die weiße Farbe der Männchen, hat den Tieren den englischen Namen „ghost moths“ (Geisterfalter) eingebracht.

 

Beim Großen Hopfen-Wurzelbohrer besteht ein deutlicher Unterschied der Geschlechter, sowohl im Aussehen als auch in der Größe. Die Männchen sind an der Flügeloberseite silbrig weiß und schwach glänzend. Sie sind wesentlich kleiner als die Weibchen, welche eine schwefelgelbe Grundfarbe mit einem mehr oder weniger stark ausgeprägten bräunlichrotem Zeichnungsmuster besitzen. Wie alle Wurzelbohrer besitzen die Tiere sehr kurz Fühler im Vergleich zur Körpergröße.

 

Die Eier werden vom Weibchen in einem leicht wiegenden, knapp über der Vegetation stattfindenden Flug ausgestreut und können pro Weibchen zwischen 2000 und 3000 Stück umfassen. Die Raupen leben polyphag und bohren sich nach dem Schlüpfen in die Wurzeln verschiedener Pflanzen, darunter  vor allem Alpenampfer, aber auch Purpurenzian, Weißer Germer ua. ein, nicht nur in den namensgebenden Hopfen. Die Entwicklungszeit der Raupen kann bis zu drei Jahren dauern. Die Verpuppung findet in einer unterirdischen Gespinströhre statt, aus der sich die Puppe kurz vor dem Falterschlupf zu etwa zwei Dritteln herausschiebt.

 

Namenserklärung

Herkunft:
im Englischen: Ghost Swift
weitere Namen: Geistermotte, Hopfen-Wurzelbohrer

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch

 

Literatur

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014): Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark, 44

Pro Natura (Hrsg.) (2000):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3 94

Huemer,P; Wieser, Ch. (2008) Nationalpark Hohe Tauern-Schmetterlinge, Sekretariat des Nationalparks Hohe Tauern (Hrsg), Mattrei i.O. S.135