Kleiner Frostspanner
Operophtera brumata (Linnaeus, 1758)
Nahrungspflanzen Raupen
polyphag an Laubgehölzen wie Ahorn, Apfel, Birke, Eiche,
Zwetschge, Buche, Kastanie, Haselstrauch, Weißdorn u.v.m.
Wissenswertes
Der Kleine Frostspanner kann in Wäldern oder im baumreichen Offenland die individuenstärkste Schmetterlingsart sein. Zuweilen konnten sie in Millionenstärke auftreten und erhebliche Schäden an Laubhölzern und Obstbaumkulturen verursachen. Heute spielt die einst so gefürchtete Art als Schädling keine Rolle mehr und die Individuenzahlen sind bereits stark zurückgegangen. Die Falter fliegen von Oktober bis in den Dezember. Sie schlüpfen nicht, wie oft zu lesen ist, nach den ersten Nachtfrösten, sondern wenn die Bodentemperatur längere Zeit auf 5°C abgesunken ist.
Die stummelflügeligen, flugunfähigen Weibchen sind gut an die windige Jahreszeit angepasst. Sie paaren sich beim Erklettern der Bäume mit den umherschwärmenden Männchen und legen ihre Eier in den Baumkronen ab. Die Raupen, die im Frühjahr schlüpfen, lassen sich an Spinnenfäden vom Wind verwehen und können dadurch ihr Verbreitungsgebiet stark erweitern und sogar auf Inseln, isolierten Bäumen oder Hochhausbalkonen auftauchen. Ihr Speisezettel umfasst die gesamte Palette der Laubgehölze. Sie fressen nicht nur an Blüten und Blättern, sondern auch an heranreifenden Früchten, die von der Seite aus benagt und ausgehöhlt werden. Zur Verpuppung lassen sich die Raupen an einem Spinnfaden auf den Boden herab.
Namenserklärung
Herkunft: bruma: kürzest; entweder bezogen auf die Jahreszeit der kurzen Tage oder auf die Flügellänge der Weibchen
im Englischen: Winter Moth
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (2001):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 8: Nachtfalter VI (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 453
Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 184