Eichenschwärmer
Marumba quercus ([Denis & Schiffermüller], 1775)
Nahrungspflanzen Raupen
Wissenswertes
Der Eichenschwärmer ist eine holomediterrane in Österreich nur selten gesichtete Art, die bisher nur in den östlichen Landesteilen (Wien, Niederösterreich, Burgenland) nachgewiesen werden konnte. Im Jahr 2018 gab es einen Erstnachweis im Bundesland Kärnten, wobei nicht geklärt werden konnte, ob es sich möglicherweise um eine Verschleppung oder um eine klimawandelbedingte Ausbreitung nach Norden handelt. Darüber hinaus neigt Marumba quercus dazu, über sein normales Verbreitungsgebiet hinauszuwandern. Trockene, sonnige, bewaldete Hänge mit überwiegend jungen, strauchigen Eichen werden als Lebensraum bevorzugt. Die Falter ruhen tagsüber zwischen Laub, wo sie toten Blättern ähneln. Da die Tiere verkümmerte Saugrüssel besitzen, werden Blüten nicht angeflogen, wie es bei vielen anderen Arten dieser Familie vorkommt.
Nach dem Schlüpfen frisst die 8 mm lange, weißlich-grüne Raupe die Eischale, bevor sie sich auf die Suche nach einem Blatt macht, auf dem sie sich häuten kann. Erst im zweiten Stadium beginnt die normale Nahrungsaufnahme von der Blattunterseite aus. In diesem Stadium wird die endgültige Körperfärbung festgelegt: eine apfel- oder blaugrüne Grundfarbe, die mit sehr feinen gelben Knollen gesprenkelt ist. Seitlich ist der Körper mit sieben schrägen gelben Streifen markiert, abwechselnd breit und schmal, von denen der letzte in das Horn übergeht. Im ersten und zweiten Stadium erreicht die Länge des Horns mehr als die Hälfte der Körperlänge. Erst in den späteren Raupenstadien wird es kleiner und kräftiger. Die Raupen durchlaufen im Gegensatz zu anderen Schwärmer Arten 6 Larvalstadien. Unabhängig von der Färbung ist eine ausgewachsene Raupe äußerst gut getarnt, wenn sie in einem Blattbüschel hängt. Am Ende ihrer Entwicklung verlässt sie die Wirtspflanze und verpuppt sich tief in feiner kiesiger Erde.
Namenserklärung
Herkunft: Quercus Eiche; aufgrund der Nahrungspflanze
im Englischen: Oak Hawkmoth
Weblinks
Sphingidae of the Western Palaearctic
https://www.zobodat.at
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1994):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4: Nachtfalter II - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 138
Pro Natura (Hrsg.) (1997):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 2 529