Großer Schneckenspinner

Apoda limacodes (Hufnagel, 1766)

Flugzeit Falter:
Mai bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe
Juli bis April
die Art überwintert


Vorkommen in Österreich


Schneckenspinner Familie Limacodidae

Unterfamilie Limacodinae

Gattung Apoda

Großer Schneckenspinner Apoda limacodes

Nahrungspflanzen Raupen

hauptsächlich Eiche, Rotbuche, Hainbuche, fallweise auch andere Laubgehölze

Lebensraum

Laubwälder, meist Eichen-Hainbuchenwälder

Wissenswertes

Aus der Familie der Schneckenspinner kommen in Mitteleuropa nur 2 Arten vor, weltweit umfasst diese Familie über 1000 Arten, die hauptsächlich in den Tropen verbreitet sind. Die Falter zählen zu den tag- und nachtaktiven Nachtfaltern. Nach dem Schlüpfen warten die lockenden Weibchen oft an unteren Zweigspitzen verschiedener Bäume auf die schwärmenden Männchen. Nach der Paarung erfolgt die Eiablage noch am selben Abend immer an der Unterseite eines Blattes. Da die Raupe an der Unterseite der Blätter haften muss, sind es durchweg Blätter mit fehlender oder sehr geringer Blattunterseiten-Behaarung. Die Großen Schneckenspinner sind sehr mobil und können, obwohl sie an Wälder gebunden sind, auch über Felder und Wiesen hinweg Neuland erobern. Die Flugpausen verbringen die Falter meist in dichtem Gebüsch in ihrer typischen Ruhehaltung, mit hakenförmig nach oben gekrümmtem Hinterleib. 


Weil die Raupen der Schneckenspinner morphologisch einer Sonderstellung einnehmen, kommt es oft zu Verwechslungen mit anderen Insektenordnungen. Ihre Brustbeine sind reduziert, die Bauchbeine sind zu einem großen Saugfuss umgewandelt ähnlich einer Schnecke. Auf diesem Saugfuss gleiten die Tiere unter Absonderung eines schleimigen Sekrets wellenförmig über die Blätter. Der Kopf ist auch beim Fressen selten zu sehen und kann völlig unter den Brustabschnitt eingezogen werden. Im Herbst bastelt sich die Raupe ein Kokon aus Blättern, in dem sie überwintert. Erst im Frühling erfolgt die Verpuppung.

 

Namenserklärung

Herkunft: apoda (lat.) = fußlos; limacodes (lat.) = schneckenähnlich; aufgrund des Aussehens und der Fortbewegung der Raupe
im Englischen: The Festoon

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.zobodat.at
https://www.norfolkmoths.co.uk

 

Literatur

Ebert, G.:
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 3. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, 338

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):

Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 45