Wiener Nachtpfauenauge

Saturnia pyri ([Denis & Schiffermüller], 1775)

Flugzeit Falter:
April bis Juni
in einer Generation
Auftreten Raupe
Mai bis August
die Art überwintert als Puppe


Vorkommen in Österreich


Pfauenspinner Familie Saturniidae

Unterfamilie Saturniinae

Tribus Saturniini

Gattung Saturnia

Untergattung Saturnia

Wiener Nachtpfauenauge Saturnia pyri

Nahrungspflanzen Raupen

vorwiegend Obstbäume wie Apfel, Kirsche, Pflaume, Birne

Lebensraum

Obstgärten, Obstbaumkulturen, xerotherme, gehölzreiche
Habitate mit Prunus

Wissenswertes

Das Wiener Nachtpfauenauge ist der größte heimische Schmetterling Europas. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das südliche Europa bis in die wärmeren Regionen Mitteleuropas. So ist das Wiener Nachtpfauenauge im Osten Österreichs selten aber doch anzutreffen. Alle Versuche, die mediterrane Art außerhalb ihres Verbreitungsgebietes anzusiedeln, sind nach wenigen Jahren gescheitert und die künstlich erzeugten Populationen wieder erloschen. Die Art ist streng geschützt und hat in Österreich seit Jahrzehnten deutliche Bestandsrückgänge zu verzeichnen. Eine der Ursachen ist das Spritzen von Obstbäumen mit Insektiziden, das der Raupe nicht zuträglich ist. Die Falter haben verkümmerte Saugrüssel und können keine Nahrung zu sich nehmen, das Ziel der adulten Tiere ist einzig und allein die Fortpflanzung.

 

Die Weibchen legen bis zu 200 ihrer rötlichen, braun gefleckten Eier in kleinen Grüppchen auf die Zweige der Futterpflanzen. Die frisch geschlüpften Raupen haben zuerst einen schwarz-braunen Körper mit orangen Punktwarzen. In späteren Raupenstadien färbt sich der Körper leuchtend hellgrün mit hellblauen Punktwarzen, vor dem Verpuppen färbt sich der Körper gelb- bis orangegrün. Im ausgewachsenen Zustand kann die Raupe bis etwa 12 cm Länge erreichen. Nach diesen fünf teilweise sehr unterschiedlich aussehenden Raupenstadien erfolgt schließlich im Laufe des Sommers die Konstruktion eines braun gefärbten, seidenen Kokons und in diesem die Verpuppung sowie die Überwinterung im Puppenstadium. An einem Ende dieses Kokons befindet sich hinter einer runden Öffnung eine Reuse aus starren Borsten, die Feinde abhält.

 

Namenserklärung

Herkunft: pyrus = die Birne; eine der Raupennahrungspflanzen
im Englischen: Great Peacock
weitere Namen: Großes Nachtpfauenauge

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
https://www.zobodat.at
Saturniidae of the Western Palaearctic

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1994):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4: Nachtfalter II - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 104
Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 69

Pro Natura (Hrsg.) (2000):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3 382