Kleines Nachtpfauenauge

Saturnia pavonia (Linnaeus, 1758)

Flugzeit Falter:
März bis Juni
in einer Generation
Auftreten Raupe
April bis August
die Art überwintert als Puppe


Vorkommen in Österreich


Pfauenspinner Familie Saturniidae

Unterfamilie Saturniinae

Tribus Saturniini

Gattung Saturnia

Untergattung Eudia

Kleines Nachtpfauenauge Saturnia pavonia

Nahrungspflanzen Raupen

Schlehe, Heidekraut, Brombeere, Himbeere und verschiedene 
buschförmige Laubgehölze, aber auch andere niedrige Pflanzen

Lebensraum

gebüschreiche Trocken- und Magerrasen, Zwergstrauchheiden,
Laubwälder mit Gebüsch und Saumgesellschaften

Wissenswertes

Zu einem der schönsten einheimischen Nachtfalterarten zählt wohl Saturnia pavonia und die sehr ähnliche Schwesternart Saturnia pavoniella. Die Falter zeigen deutliche Geschlechtsunterschiede in der Färbung. So sind die Männchen an den Vorderflügeln stärker weinrot, an den Hinterflügeln orange gefärbt, während bei den Weibchen die Grautöne dominieren. Die Männchen fliegen an sonnigen, warmen Frühlingstagen etwa von 14 bis 18 Uhr wild und ungestüm auf der Suche nach frisch geschlüpften Weibchen und legen dabei weite Strecken zurück. Mit ihren stark gefiederten Antennen können sie die vom Weibchen ausgesandten Duftmoleküle über viele hundert Meter orten. In Österreich  besiedelt Saturnia pavonia ausschließlich die nördlichen und östlichen Teile des Ostalpenraumes, von Süddeutschland über Vorarlberg, Teile Nordtirols, Salzburg und Oberösterreich bis nach Niederösterreich.

Die länglich ovalen Eier werden an Grashalmen oder Zweigen dicht über der Vegetation angeheftet. Die jungen Raupen sind zunächst noch völlig schwarz und leben gesellig. Erst mit zunehmendem Wachstum breiten sie sich weiter aus und zerstreuen sich. Bei weiteren Häutungen verfärben sie sich schließlich grün bzw. grün mit schwarzen Ringen und hellen Warzen. In der Literatur haben sich viele Autoren mit der Frage beschäftigt, welche Futterpflanzen den Raupen zuzuordnen seien. Die Antworten darauf erscheinen widersprüchlich. Wohl deshalb, weil regional unterschiedliche Nahrungspflanzen bevorzugt werden. Fest zu stehen scheint jedoch mittlerweile, dass zumindest ein Teil der Raupen im Laufe ihrer Entwicklung von ihren ursprünglichen Wirtspflanzen abwandern und an anderen, auch nicht verwandten Pflanzenarten weiterfressen. Die Verpuppung erfolgt gut getarnt in der niedrigen Vegetation in einem festen Kokon, der eine Schlupfreuse aufweist. 

 

Namenserklärung

Herkunft: pavonia (lat.) = Pfau; aufgrund der Flügelzeichnung
im Englischen: Emperor Moth

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
https://www.zobodat.at

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1994):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4: Nachtfalter II - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 105

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):

Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 69

Pro Natura (Hrsg.) (2000):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3 373