Hecken-Wollafter

Eriogaster catax (Linnaeus, 1758)

Flugzeit Falter:
September bis Oktober
in einer Generation
Auftreten Raupe
Mai bis Juni
die Art überwintert als Ei


Vorkommen in Österreich


Glucken Familie Lasiocampidae

Unterfamilie Lasiocampinae

Tribus Pinarini

Gattung Eriogaster

Hecken-Wollafter Eriogaster catax

Nahrungspflanzen Raupen

Schlehe, Weißdorn, Eiche, gelegentlich an anderen Laubhölzern

Lebensraum

warme und lichte, leicht feuchte Laubwälder, vor allem in denen, die in mittleren Höhenlagen extensiv genutzten werden

Wissenswertes

Eriogaster catax besiedelt in Österreich aktuell nur mehr die östlichen Teile des Bundesgebietes, nämlich das Burgenland, das östliche Niederösterreich und eine „Enklave“ im westlichen Niederösterreich sowie Teile der Bundeshauptstadt Wien. Die Art bewohnt hauptsächlich sonnenexponierte und windgeschützte Schlehen-Weißdorngebüsche, verbuschende Mager- und Halbtrockenrasen, strukturreiche Waldränder und im Nieder- oder Mittelwaldbetrieb bewirtschaftete Wälder. Die Falter nehmen aufgrund reduzierter Mundwerkzeuge keine Nahrung zu sich. Ihre Lebensdauer ist kurz. Die Männchen sterben kurz nach der Paarung, die Weibchen bald nach der Eiablage.

Die Eiablage erfolgt im Herbst in Gelegen mit bis zu 300 Eiern an Zweigen der Nahrungspflanzen. Als Schutz werden die Eier mit der weiblichen Afterwolle bedeckt. Die Jungraupen leben zunächst gemeinschaftlich auf einem Raupennest. Freilandbeobachtungen an Raupennestern belegen, dass Jungraupen von Eriogaster catax recht empfindlich auf nass-kühles Wetter und insbesondere Spätfröste reagieren. Mehrfach wurden erfrorene Raupen an den Gespinsten gefunden. Im Laufe des vierten Larvalstadiums werden die Raupen zu Einzelgängern. Die Verpuppung erfolgt in einem extrem dichten Kokon am Boden oder in der Erde. Die Puppen können zum Teil mehrere Jahre überliegen.

Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang II (Arten, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen)

Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang IV (streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse)

Geschützt n. d. schweizerischen Verordnung über den Natur- u. Heimatschutz Art. 20 Abs. 2, Anhang 3

 

Namenserklärung

Herkunft: griech. χατάγω leite den Faden herab; catax [lat.] hinkend, lahm
im Englischen: Eastern Eggar

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
https://www.wien.gv.at

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1994):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4: Nachtfalter II - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 28

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):

Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 56

Pro Natura (Hrsg.) (2000):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3 306