Waldreben-Fensterfleckchen

Thyris fenestrella (Scopoli, 1763)

Flugzeit Falter:
Mai bis August
in ein bis zwei Generationen
Auftreten Raupe
Mitte Juni bis September
die Art überwintert als Puppe


Vorkommen in Österreich


Fensterfleckchen Familie Thyrididae

Unterfamilie Thyridinae

Gattung Thyris

Waldreben-Fensterfleckchen Thyris fenestrella

Nahrungspflanzen Raupen

Echte Waldrebe (monophag)

Lebensraum

warme Waldränder, Steppenheiden, Steinbrüche, Böschungen, Gebüschränder und in Wien auf Friedhöfen

Wissenswertes

Das Waldreben-Fensterfleckchen gehört zur Familie der Thyrididae, die weltweit mit 4 Unterfamilien, 70 Gattungen und vermutlich 1000 Arten vorkommt, von denen wissenschaftlich noch nicht viele untersucht und beschrieben wurden. In Europa ist nur diese eine Art vertreten. Die Falter sind rein tagaktiv und suchen nur bei Sonnenschein verschiedene Nektarpflanzen zur Nahrungsaufnahme auf bzw. saugen an feuchten Bodenstellen Mineralstoffe, wo sie manchmal zu tausenden vorkommen. (Eigenbeobachtung: tausende bis zehntausende Individuen gemeinsam mit Pyrausta falcatalis an einem feuchten Schotterweg auf eine Strecke von fast einem Kilometer). 

 

In Ruhestellung nehmen die Falter eine für diese Familie charakteristische Position ein, bei der die Flügel angewinkelt etwas nach hinten gestreckt, die Vorderflügel ein wenig eingeknickt und die mittleren Beine in die Höhe gestreckt werden. Die Art ist ausgesprochen wärmeliebend. Sobald die Temperaturen abfallen ( schon nur auf 15°C), ändert sich auch das Verhalten und die Tiere verharren reglos auf Blütenpflanzen oder verstecken sich in der Vegetation. 

 

Die Eier werden von den Weibchen einzeln an den Rand des Blattes gelegt. Unmittelbar nach dem Schlüpfen beginnt die Raupe mit dem Bau ihrer charakteristischen Behausung, wobei das Blatt vom Rand her bogenförmig durchbissen und mittels Spinnfäden zusammengezogen wird. Je nach Raupenstadium und Größe der Raupe verändert sich die Blattrolle, im halbwüchsigen Stadium wird das Blatt an der Mittelrippe „eingeschnitten“ und danach eingerollt, bei ausgewachsenen Raupen bereits das ganze Blatt. Die Nahrung wird stets von dieser Behausung aus befressen. Die Verpuppung erfolgt in einem leichten Gespinst an verschiedensten Orten. 

 

Namenserklärung

Herkunft: fenestra = Fenster
im Englischen: Pygmy
weitere Namen: Waldreben-Fensterschwärmerchen

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de

 

Literatur

Ebert:
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 3. Nachtfalter I., Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, 508

Heiko Bellmann (2009):
Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer - Franckh-Kosmos, Stuttgart S.66