Kompasslatticheule

Hecatera dysodea ([Denis & Schiffermüller], 1775)

Flugzeit Falter:
Mai bis August
in zwei Generationen
Auftreten Raupe
Juli bis Mitte Oktober
die Art überwintert als Puppe,
gelegentlich bis zu zweimal

 


Vorkommen in Österreich


Eulenfalter Familie Noctuidae

Unterfamilie Noctuinae

Tribus Hadenini

Gattung Hecatera

Kompasslatticheule Hecatera dysodea

Nahrungspflanzen Raupen

Kompass-Lattich (Stachel-Lattich), seltener andere Lattich-Arten, Gänsedistel

Lebensraum

Auen, Talhänge, Steinbrüche, Sandgruben, Siedlungsgebiet, Ruderalflächen, Gärten, Weinberge 

Wissenswertes

Die Kompasslatticheule ist in Europa  vor allem in tiefen Lagen weit, jedoch eher lückenhaft verbreitet und besiedelt vorwiegend Ruderalgelände, Böschungen oder Störstellen mit Auftreten von Latticharten. Die Falter weisen ein graugrünes Mittelfeld auf und ein hellgraues Saum-und Wurzelfeld. Charakteristisch sind stark gezähnte weiße Querlinien, die schwarz eingefasst sind. Fallweise treten orangegelbe Beschuppungen entlang der Wellenlinie, an den Adern oder Makeln auf, die allerdings unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.  Die Falter sind nachtaktiv und verbergen sich tagsüber in der Vegetation, an Zaunpfählen oder an Hauswänden. Da Flächen mittlerweile immer intensiver genutzt werden und es immer weniger Ruderalstellen gibt, wird die Kompasslatticheule zunehmend seltener.


Die Eier werden meist in kleinen Grüppchen an die Knospen von Korbblütlern, insbesondere dem Stachel-Lattich (Latuca serriola) geheftet. Die Raupen fressen an den Blüten und Samen der Pflanzen.  Im Sommer kann man sie oft in großer Anzahl  an den dünnen Ästchen der Blütenstände  sitzend vorfinden. Ihre Rückenfärbung reicht von hellgrün bis dunkelbraun und ist bauchwärts von einer hellen Seitenlinie begrenzt, von deren Oberkante sich die schwarzen Stigmen deutlich abheben. Gemessen an der großen Anzahl der Raupenfunde, werden die Falter eher selten beobachtet. Die Verpuppung erfolgt in der Erde 

 

Namenserklärung

Herkunft: chrysozona: χρυσόςωνος mit goldenem Gürtel, wegen der orangegelben Fleckchen der Wellenlinie 
im Englischen: Small Ranunculus

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
https://ukmoths.org.uk
https://www.gbif.org
http://www.pyrgus.de

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1998):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 7: Nachtfalter V - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 187

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):

Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark, 650