Heidelbeer-Wintereule
Conistra vaccinii (Linnaeus, 1761)
Nahrungspflanzen Raupen
polyphag an krautigen Pflanzen, Stauden, Bäumen wie Birke und verschiedenen Sträuchern
Wissenswertes
Die Heidelbeer-Wintereule ist weit verbreitet und eine der häufigsten Wintereulen, die vor allem laubholzreiche Lebensräume besiedelt. Die Falter sind je nach Witterungsverhältnissen im Herbst von September bis Oktober, November in großer Anzahl zu finden. Dann legen sie eine Winterruhe, aber keine echte Diapause ein. Bei Temperaturen über 3 Grad C sind sie auch in den Wintermonaten aktiv. Ab Ende Februar sind sie wieder in großer Anzahl zu finden und paaren sich auch erst im Frühling.
Der Name Heidelbeer-Wintereule ist etwas irreführend. Nach Linné lebt die Raupe nämlich „in Vaccinio Vite idæa“, also an der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea). Dabei bezog er sich offenbar auf einen Raupenfund in Schweden. Ein Einzelnachweis gibt bei dieser polyphagen Art natürlich genauso wenig Aufschluss über das tatsächliche Nahrungsspektrum oder die Lebensraumansprüche der Art wie die Heidelbeere. Aber wir können festhalten: Gemeint war ausdrücklich die Preiselbeere. Veränderliche Wintereule wäre wohl der angemessenere Name, denn Heidelbeere erweckt zu sehr den Anschein einer Art der Zwergstrauchheiden, der Moore und der Bergwälder und das ist irreführend. (Axel Steiner)
Namenserklärung
Herkunft: vaccinii = Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
im Englischen: The Chestnut
weitere Namen: Veränderliche Wintereule
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
Literatur
Axel Steiner in Ebert, G. (Hrsg.) (1997):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 6: Nachtfalter IV - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 464
Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 596