Dunkelgrüne Flechteneule

Cryphia algae (Fabricius, 1775)

Flugzeit Falter:
Juli bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe
September bis Juni
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Eulenfalter Familie Noctuidae

Unterfamilie Noctuinae

Tribus Bryophilini

Gattung Cryphia

Komplex Cryphia algae

Dunkelgrüne Flechteneule Cryphia algae

Nahrungspflanzen Raupen

Lebensraum

feuchte Laub- und Mischwälder, Moorränder, Obstgärten und Parks

Wissenswertes

Die Angehörigen der Gattung Cryphia nehmen durch ihre ökologischen Anpassungen eine gewisse Sonderstellung unter den einheimischen Eulenfaltern ein. Die Raupen leben an Krusten- und Blattflechten, sowie an Algen auf Holz, Totholz und Stein. Raupen wie Falter sind im Aussehen an dieses Substrat angepasst (Mimese). Die Dunkelgrüne Flechteneule ist die häufigste Art dieser Gattung. Die Falter sind farblich sehr variabel. Die anfänglich grüne Färbung wird bei älteren Tieren oft bräunlich bzw. weißlich. Die Falter sind ausschließlich nachtaktiv.

Die Raupe legt ein Gehäuse in Rindenritzen oder Flechten an, in dem sie tagsüber ruht und in dem auch die Verpuppung erfolgt. Teilweise bohren sich die Raupen auch in das Holz ein und legen diese Puppenwiege im Inneren an. Wie auch andere Vertreter dieser Gattung fressen die Raupen in der zweiten Nachthälfte, wenn die Flechten durch den Tau aufgeweicht sind, da die Mandibeln die tagsüber oft sehr hart gewordenen Flechten offenbar nicht bewältigen können. Tagsüber fressen sie nur ausnahmsweise, wenn dann bei Regen und feuchtem Wetter. 

 

Namenserklärung

Herkunft: alga = Alge; früher sowohl für Meeresalgen als auch für die auf Rinde siedelnden Algen, die hier gemeint sind, benutzt. Wahrscheinlich frisst die Raupe nur an Rindenflechten, aber da Flechten symbiontische Organismen sind, die aus einem Pilz- und einem Algenpartner bestehen, ist der Name nicht abwegig. Es könnte auch sein, dass Fabricius unter dem Überbegriff alga auch die Flechten verstanden hat. (Axel Steiner)

im Englischen: Tree-lichen Beauty 

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch/

 

Literatur

Axel Steiner in Ebert, G. (Hrsg.) (1997):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 6: Nachtfalter IV - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 66

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 518