Wissenswertes

Die Baumwoll-Kapseleule gelangt zum Teil als aktiver Zuwanderer aus dem Süden nach Mitteleuropa, wird aber auch mit Blumen- und Gemüseimporten als Raupe eingeschleppt. Hier kann sie zwischen Mai und Oktober mehrere Generationen hervorbringen, allerdings überlebt sie in keinem Stadium die Mitteleuropäischen Winter. Helicoverpa armigera ist bekannt als „windgestützter“, fakultativer Wanderfalter über große Distanzen (Fibiger et al., 2009: 251, nennen Tausende von Kilometern Wanderstrecke). Die Falter sind tag-und nachtaktiv und können sowohl beim Blütenbesuch wie auch nachts an künstlichen Lichtquellen beobachtet werden. 

Die Raupe ist extrem polyphag und aufgrund ihrer hohen Fertilität (Fruchtbarkeit) gilt sie als Nahrungskonkurrent zum Menschen, vor allem in südlichen Ländern. Persönlichen Erfahrungen nach, verhindert ein hoher Anteil natürlicher Feinde wie Vögel, Fledermäuse, Käfer, Wanzen und Schlupfwespen, dass die Art in keinem Entwicklungsstadium massenhaft auftritt und großen Schaden an Kulturpflanzen anrichtet. In starken Einflugjahren konnte ich (Sabine) noch keine großen Schäden oder Massenbefall durch Raupen feststellen. Die Raupen fressen bevorzugt Blüten und Früchte und sind nicht besonders wählerisch. Weit über 200 Pflanzen aus verschiedensten Gattungen zählen zu ihrem Nahrungsspektrum.

Namenserklärung

Herkunft: armigera "die Waffentragende", wegen der mit Krallen und Dornen "bewaffneten" Schienen
im Englischen: The Scarce Bordered Straw
weitere Namen: Baumwoll-Sonneneule

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch

Literatur

Axel Steiner in Ebert, G. (Hrsg.) (1997):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 6: Nachtfalter IV - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 264

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 514