Weißgraues-Flechtenbärchen

Eilema caniola (Hübner, [1808])

Flugzeit Falter:
Mai bis Oktober
in ein bis zwei Generationen
Auftreten Raupe
August bis Mai
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Bärenspinner & Verwandte Familie Erebidae

Bärenspinner Unterfamilie Arctiinae

Tribus Lithosiini

Untertribus Lithosiina

Gattung Eilema

Untergattung Eilema

Weißgraues Flechtenbärchen Eilema caniola

Nahrungspflanzen Raupen

Krustenflechten auf Felsen, Mauern und Dächern

Lebensraum

Siedlungsgebiete sowie feuchtwarme, felsige Habitate

Wissenswertes

Von der früher eher seltenen Art sind die ursprünglichen Lebensräume nicht genau bekannt. Ab Mitte des 20.Jahrhunderts traten die Tiere vermehrt in Siedlungsgebieten, auch in den Zentren größerer Städte auf. Das Weißgraue Flechtenbärchen wird als  vorwiegend anthropogen bezeichnet, da es sich gerne an Häusern aufhält. Die Raupe hat sich offenbar auf Moos- und Flechtenbewuchs feuchter Hauswände und Dächer spezialisiert. Sie taucht auf ihren Wanderungen öfter in Wohnbereichen auf, ist aber im Grunde völlig harmlos. Fallweise wurde von einer Raupendermatitis  bei empfindlichen Personen berichtet. Durch die zunehmende chemische Behandlung von Ziegeldächern gegen Moos- und Algenbewuchs dürfte die mittlerweile häufig gewordene Art im Siedlungsbereich wieder rückläufig sein. Die Generationenfolge des Weißgrauen Flechtenbärchens ist noch nicht restlos geklärt. Es ist nicht sicher, ob die Falter entweder in einer langestreckten Generation, oder in mehreren überlappenden Generationen fliegen.

Die Raupen entwickeln sich unterschiedlich schnell. Man vermutet, dass der Verlauf des Raupenwachstums vom Feuchtigkeitsgehalt der Nahrung abhängt. Ist es auf Mauern oder Dächern zu trocken, können die Raupen weniger Nahrung zu sich nehmen, weil die Algen und Flechten hart bleiben. Sie fressen nur nachts und halten sich tagsüber oft weit vom Futterplatz entfernt in Ritzen und Spalten verborgen. Die Verpuppung erfolgt in einem weißlichen, eng anliegenden Gespinst in Ritzen, unter Blättern oder im Moos.

 

Namenserklärung

Herkunft: caniola, abgeleitet von canus = grau
im Englischen: The hoary footman

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch

 

Literatur

Ebert, G. (Hrsg.) (1997):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 5: Nachtfalter III - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 256

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 418

Pro Natura (Hrsg.) (2000):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3 630