Schilf-Bürstenspinner

Laelia coenosa (Hübner, [1808])

Flugzeit Falter:
Mai bis September
in ein bis zwei Generationen
Auftreten Raupe
August bis Mai
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Bärenspinner & Verwandte Familie Erebidae

Trägspinner Unterfamilie Lymantriinae

Tribus Orgyiini

Gattung Laelia

Schilf-Bürstenspinner Laelia coenosa

Nahrungspflanzen Raupen

Süßgräser, Schilfrohr, Schneide 

Lebensraum

üppige Feuchthabitate wie Verlandungszonen, nährstoffreiche Flachmoore oder Großseggen-Gebiete

Wissenswertes

In Österreich ist Laelia coenosa nur sehr lokal in Niederösterreich, Wien und Burgenland anzutreffen. Das ge­samte Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Ostasien bis nach Spanien und Marokko. Das weitere Verbreitungsareal in Europa ist in mehrere weit auseinanderliegende Teile zerrissen, wie wir es nur von wenigen anderen europäischen Arten kennen. Es beschränkt sich auf Rumänien, Bulgarien, Mittelungarn, Polen (Wolhynien), Norddeutschland, Nordfrankreich, Westfrankreich, Südostfrankreich, Spanien (Kata­lonien). Die Art ist auf Sumpfgebiete, mindestens auf feuchte Wiesen, beschränkt, wo ihre Raupe an verschiedenen Carex-Arten und Sumpfgräsern lebt. 

Das erklärt aber die augen­fällige Zerrissenheit ihrer europäischen Verbreitungsareale nicht, denn Sumpfgebiete größerer Ausdehnung gibt es auch sonst noch genügend in Europa. Wie die Verbreitung von Marokko und Spanien bis Norddeutschland erkennen lässt, ist Laelia coenosa nicht an bestimmte enge Wärmegrade gebunden, dürfte also eurytherm sein, und dass ihre ökologische Valenz auch sonst groß ist, ergibt sich aus ihrem Vorkommen im atlantischen Klima (West­frankreich, Norddeutschland) wie im kontinentalen Klima (Ost­europa). Es kann nicht angenommen werden, dass das Verbreitungs­areal in Europa stets so zerrissen gewesen ist. Das widerspricht bei einer im weiblichen Geschlecht doch recht schwerfälligen Art jeder Erfahrung. 

Es kommen also doch wohl irgendwelche, noch nicht erkennbaren Außenfaktoren in Frage, welche die nachträgliche Zerreißung des europäischen Verbreitungsgebietes herbeigeführt haben. Die Art ist aufgrund von Lebensraumverlust (Trockenlegung von Feuchtgebieten) stark gefährdet.

 

Namenserklärung

Herkunft: die Beschmutzte, von der trüben Flügelfarbe des Männchens bzw. coenosus = sumpfig; wegen des Habitats
im Englischen: Reed tussock
weitere Namen: Gelbbein

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch

 

Literatur

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 388

G. Warnecke (1938):
Laelia coenosa Hb. (Lepidopt, Bombyc.) in Deutschland – Entomologische Zeitung Stettin – 99: 231 - 235.

Emmet, A.M. (1991):
The Scientific Names of the British Lepitoptera - their History and Meaning - Harley Books, Colchester, Essex, England 189